Die SP schlägt Eva Herzog (60) als künftige Ständeratspräsidentin vor. Die Favoritin für die Nachfolge von Simonetta Sommaruga (62) war bei der Wahl am Mittwoch knapp gegen Elisabeth Baume-Schneider (58) gescheitert.
Baume-Schneider hätte als erste Vizepräsidentin 2024 dann das Ständeratspräsidium übernehmen sollen. Nach ihrer Wahl in die Landesregierung müssen die Sozialdemokraten der kleinen Kammer einen Ersatz vorschlagen.
Drei Möglichkeiten
Wie Blick berichtete, kamen dafür bloss eine Genossin und zwei Genossen infrage: die Baslerin Herzog, der Genfer Carlo Sommaruga (63) und der Zürcher Daniel Jositsch (57). Letzterer ist bei seiner Partei in Ungnade gefallen, weil er sich für die Bundesratswahlen in Stellung gebracht hatte, obwohl die SP-Leitung sich nur Kandidatinnen wünschte, was die Fraktion später auch bestätigt hatte.
Und er gilt als Persona non grata bei der SP, weil Jositsch sich am Tag der Wahl als wilder Kandidat hatte wählen lassen und nicht nach vorn ans Mikrofon ging, um zu erklären, er stehe für den Bundesrat nicht zur Verfügung.
Im Gegenteil: Jositsch hatte vor der Wahl sogar noch gegenüber Parlamentariern klargemacht, er wolle sich nicht an die Spielregeln seiner Partei halten, wie Blick erfuhr.
Herzog soll auf Häberli folgen
Die anderen SP-Ständerätinnen und -Ständeräte kommen nicht infrage, da sie beispielsweise bei den Wahlen 2023 nicht mehr antreten oder für ein anderes Amt kandidieren wollen.
Nun soll also Eva Herzog 2023 als Vizepräsidentin wirken und als Nachfolgerin der neugewählten Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller (64, Mitte) 2024 das Stöckli präsidieren, wie die Genossen beschlossen haben.
«Ich schaue nach vorne, arbeite mit vollem Elan weiter und würde mich über die neue Aufgabe sehr freuen», sagt Herzog zu Blick zum möglichen neuen Amt. Die Wahl findet am Mittwochnachmittag statt.