Sie gilt als Favoritin für die Nachfolge von SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga (62): die Basler Ständerätin Eva Herzog (60). Sie bringt viel politische Erfahrung mit, sass 14 Jahre in der Kantonsregierung und zählt zu den dossiersichersten Finanzpolitikerinnen im Land. Und gerade in Finanzfragen politisiert sie oft am rechten Rand ihrer Partei. Damit kommt sie auch bei Bürgerlichen gut an.
Bisher wollte sich Herzog nicht zu ihren Bundesratsambitionen äussern. Nun aber zeichnet sich ihre Kandidatur immer stärker ab: Am Donnerstagmorgen will die Baslerin im Hotel Bern vor den Medien informieren. Das macht nur, wer auch Wichtiges zu verkünden hat. Hier sind sich die Genossinnen und Genossen einig.
Erneute Niederlage vermeiden
«Sie will ganz sicher in den Bundesrat», sagt eine langjährige Weggefährtin. «Was sie aber auf keinen Fall will, ist, es parteiintern nicht auf das Kandidatenticket zu schaffen.» Eine solche Niederlage wolle sie auf jeden Fall vermeiden, weshalb sie in den vergangenen Tagen viele Gespräche geführt und ihre Ausgangslage analysiert habe.
Herzog hat sich nämlich bereits einmal vergeblich für einen Sitz in der Landesregierung beworben. 2010 schafften es dann jedoch die heutige Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr (59) sowie Sommaruga aufs offizielle Kandidatenticket der SP. Nun aber stehen Herzogs Chancen gut, dass sie die abtretende Magistratin beerben kann. Ein weiterer Genosse sagt zu Blick: «Es würde mich überraschen, wenn sie nicht kandidiert.»
Frauen warten noch zu
Tatsächlich gilt für Herzog der Platz auf dem SP-Zweierticket als höhere Hürde als dann die Wahl in den Bundesrat. Denn ist sie erst einmal auf dem Ticket, «dann hat sie im Parlament gute Erfolgsaussichten», so diverse Parlamentsmitglieder.
Bisher hat sich noch keine SP-Politikerin dazu bekannt, kandidieren zu wollen. Jedoch möchten die Berner SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen (43) und die Berner Regierungsrätin und frühere Nationalrätin Evi Allemann (44) noch diese Woche bekannt geben, ob sie ihren Hut in den Ring werfen.
Auch die jurassische Ständerätin und frühere Staatsrätin Elisabeth Baume-Schneider (58) sowie die Thurgauer Nationalrätin Edith Graf-Litscher (58) überlegen sich noch eine mögliche Kandidatur.
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Bisher hat einzig der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch (57) bekannt gegeben, dass er antreten will. Sein Pech: Die Parteileitung setzt auf ein reines Frauen-Ticket. Und in der Bundeshausfraktion sollen die Bestrebungen, diesen Entscheid noch umzustossen, chancenlos sein.