«Der Bundesrat wird weitere Massnahmen beschliessen müssen - sehr bald beschliessen müssen.» Das hat Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga am Rand einer Visite im Berner Inselspital am Samstag gesagt. Die Bundespräsidentin hatte sich vor Ort über die Arbeit des Berner Universitätsspital im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie informieren lassen.
«Im Spital sieht man, wie wichtig es ist, dass wir gemeinsam die Fallzahlen wieder herunterbringen», sagte Sommaruga gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Denn wenn es in den Spitälern und Intensivstationen nicht genügend Betten gebe, werde das Virus gefährlich. «Gefährlich für uns alle», wie die Bundesrätin betonte.
Fallzahlen müssen zurückgehen
Sie habe in der «Insel» sehr engagierte Leute angetroffen, die alles dafür täten, dass die Gesundheitsversorgung funktioniere. «Aber sie sind darauf angewiesen, dass die Fallzahlen zurückgehen. Das braucht uns alle.»
Der Bund hatte vergangenen Sonntag im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie weitere Massnahmen beschlossen. Seither haben auch zahlreiche Kantone Massnahmen ergriffen. Die Wissenschafts-Taskforce des Bundes kam aber zum Schluss, dass dies noch nicht ausreicht.
Es braucht weitere Massnahmen
«Darum ist für mich klar, der Bundesrat wird weitere Massnahmen beschliessen müssen - sehr bald beschliessen müssen», sagte Sommaruga. Der Bundesrat prüfe auch, wo es noch zusätzliche Unterstützung brauche, sei es vom Zivilschutz oder von Seiten der Armee.
Begleitet wurde Sommaruga bei der Visite im Berner Inselspital unter anderen vom bernischen Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg. Angesprochen auf den Ansturm auf die Corona-Testzentren sagte Schnegg, dass die Testkapazitäten laufend erhöht würden. «Wir arbeiten eng mit allen Leistungserbringern zusammen», betonte Schnegg. Mit dem Einsatz von Schnelltests werde der Kanton den Bedürfnissen noch besser nachkommen können.
Kapazitäten sind noch vorhanden
«Aber klar, mit den heutigen Wachstumsraten brauchen Sie ein bisschen Geduld, bis sie den Test machen können», räumte Schnegg mit Blick auf die lange Schlange vor dem Corona-Testzentrum am Inselspital am Samstagvormittag ein. Aber: «Wir haben noch Kapazität und erhöhen diese auch noch», so Schnegg.
Dass Zivilschutz und Armee die Spitäler oder das Contact Tracing unterstützen könnten, ist laut Schnegg durchaus eine Option für den Kanton Bern. «Wir beobachten die Lage und haben auch mit dem Bund diskutiert, wie er mit seinen Kapazitäten die Kantone unterstützen kann.» (SDA)