Ob Aareschlucht, Grimselpass oder Brienzersee – das Haslital, ja das gesamte Berner Oberland, ist ein idyllischer Erholungsort für die Schweizer Bevölkerung. Doch nun droht die Ruhe wegen erhöhtem Fluglärm zu schwinden. Wird das Kampfjet-Referendum angenommen, wird es am Flugplatz Meiringen laut. Diese Vorstellung landet gar nicht gut bei den Talbewohnern.
Bundesrat und Parlament wollen ab 2025 für sechs Milliarden Franken neue Kampfjets beschaffen. Diese sollen die bestehende Flotte aus F/A-18- und Tiger-Jets ablösen. Doch dagegen haben die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), die SP und die Grünen das Referendum ergriffen. Abgestimmt wird am 27. September.
Die Gegner argumentieren vorab mit zu hohen Kosten. Zudem sei die Schweizer Luftwaffe im internationalen Vergleich auch nach der Ausmusterung der Tiger-Jets gut gerüstet. Zur Erfüllung des Luftpolizei-Auftrags genügten die vorhandenen F/A-18. Diese seien erst kürzlich auf den neusten Stand der Technik gebracht worden.
Aus Sicht der Befürworter – FDP, SVP, CVP, BDP, GLP und EVP – ist ein Ersatz hingegen unbedingt nötig. Sie argumentieren zudem damit, dass die Flugzeuge ausschliesslich aus dem normalen Armeebudget finanziert werden sollen. Welcher Flugzeugtyp beschafft werden soll, wird der Bundesrat erst nächstes Jahr entscheiden.
Das Verteidigungsdepartement (VBS) wollte schon einmal neue Jets kaufen, bekam aber eine Abfuhr: 2014 lehnten über 53 Prozent der Schweizer Stimmbürger den Gripen ab. Nun startet das VBS einen neuen Versuch. Neben den sechs Milliarden für neue Jets will es für weitere zwei Milliarden eine bodengestützte Luftverteidigung (Bodluv) kaufen.
Bundesrat und Parlament wollen ab 2025 für sechs Milliarden Franken neue Kampfjets beschaffen. Diese sollen die bestehende Flotte aus F/A-18- und Tiger-Jets ablösen. Doch dagegen haben die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), die SP und die Grünen das Referendum ergriffen. Abgestimmt wird am 27. September.
Die Gegner argumentieren vorab mit zu hohen Kosten. Zudem sei die Schweizer Luftwaffe im internationalen Vergleich auch nach der Ausmusterung der Tiger-Jets gut gerüstet. Zur Erfüllung des Luftpolizei-Auftrags genügten die vorhandenen F/A-18. Diese seien erst kürzlich auf den neusten Stand der Technik gebracht worden.
Aus Sicht der Befürworter – FDP, SVP, CVP, BDP, GLP und EVP – ist ein Ersatz hingegen unbedingt nötig. Sie argumentieren zudem damit, dass die Flugzeuge ausschliesslich aus dem normalen Armeebudget finanziert werden sollen. Welcher Flugzeugtyp beschafft werden soll, wird der Bundesrat erst nächstes Jahr entscheiden.
Das Verteidigungsdepartement (VBS) wollte schon einmal neue Jets kaufen, bekam aber eine Abfuhr: 2014 lehnten über 53 Prozent der Schweizer Stimmbürger den Gripen ab. Nun startet das VBS einen neuen Versuch. Neben den sechs Milliarden für neue Jets will es für weitere zwei Milliarden eine bodengestützte Luftverteidigung (Bodluv) kaufen.
Der Flugplatz in Meiringen ist einer der drei verbleibenden Jetflugplätzen in der Schweiz. Kommt die Vorlage durch, werden die Haslitaler ganz sicher mit dem Jetlärm konfrontiert. Deswegen wehren sie sich dagegen: Die Anwohner verschaffen sich nun in einem Video der Kampfjet-Gegner Gehör. Unter den Gegner finden sich aber nicht wie gewohnt nur Linke – auch SVPler und vormalige Offiziere machen sich gegen die Kampfjets stark.
Die Anwohner finden: Schluss mit der Ungerechtigkeit
«Die neuen Kampfjets werden sicher nicht leiser sein als die jetzigen», befürchtet Anwohner Bernhard Zumbrun. Der Bauer und ehemalige SVP-Grossrat positioniert sich ganz klar gegen die Flieger. «Wir sind nicht mehr gewillt, den ganzen Lärm für die gesamte Schweiz zu ertragen!»
Praktisch jeder Arbeitsplatz im Haslital, mit Ausnahme der 200 auf dem Flugplatz, sei direkt oder indirekt vom Tourismus in der Gegend abhängig, sagt Anwohnerin Sandra Abegglen im Video. «Unsere Gäste suchen bei uns Ruhe, Erholung und Entspannung.» Mit noch mehr Fluglärm läge das Image der Region auf dem Spiel.
«In meinen Augen ist das ein Skandal!»
Aber nicht nur mit dem Lärm sind die Haslitaler nicht einverstanden. Auch das Budget für die neuen Kampfjets ist in ihren Augen viel zu hoch. «200 Millionen Franken pro Kampfjet ist einfach zu viel», so der ehemalige Offizier Johannes Grossniklaus. «In meinen Augen ist das ein Skandal!»
Die von der Vorlage verlangten sechs Milliarden würden nur für den Kauf der Flieger eingesetzt. Geflogen, geputzt oder gewartet würden die Kampfjets von diesem Geld aber noch lange nicht, meint der Präsident der SP Oberhasli, Hanspeter von Bergen. «Wir brauchen dieses Geld, gerade in Zeiten wie diesen, an anderen Orten dringender.»
Wie wird die Abstimmung ausfallen?
Bereits vor sechs Jahren hat die Schweizer Bevölkerung über neue Kampfjets abgestimmt. Damals ist das Ergebnis für die Haslitaler glücklich ausgefallen. Die Kampfjets im Wert von drei Milliarden sind abgelehnt worden. Im Militär hofft man nach der Gripen-Niederlage 2016 deswegen nun stark auf einen positiven Bevölkerungsentscheid in der Kampfjet-Abstimmung.
In der aktuellen SRG-Umfrage lässt sich relativ klar erkennen, wie sich Herr und Frau Schweizer am 27. September entscheiden werden. Die Umfrage deutet auf eine Annahme hin. 58 Prozent wollten das Kreuzchen bei «Ja» setzen, nur 39 Prozent sind gegen die Kampfjets und drei Prozent wissen noch nicht, wofür sie stimmen sollen. Die unheilige Allianz der Haslital-Bewohner zeigt aber, dass nicht alle Parteien auf ihre gewohnte Wählerschaft zählen können.
Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.
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