«Damit ist niemand zufrieden – ausser dem Bundesrat»
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Caroni. Glättli und Chiesa:So reagieren Politiker auf die neuen Corona-Massnahmen

So reagieren Politiker auf die Beizen-Sperrstunde um 19 Uhr
«Damit ist niemand zufrieden – ausser dem Bundesrat»

Der Bundesrat schliesst die Beizen ab 19 Uhr. Auch Läden dürfen nicht länger geöffnet haben – und Sonntagsverkäufe gibt es auch nicht. Im Blick-TV-Talk mit Balthasar Glättli, Marco Chiesa und Andrea Caroni zeigte sich: Zufrieden ist damit niemand.
Publiziert: 11.12.2020 um 19:55 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2020 um 19:01 Uhr
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Der Bundesrat (im Bild Ueli Maurer, Simonetta Sommaruga und Alain Berset, von links) hat heute strengere Corona-Massnahmen angeordnet.
Foto: Keystone

Der Bundesrat weist die Restaurants im Land an, um 19 Uhr zu schliessen. Auch Läden müssen dann die Türen zutun. Dafür sollen sie aber entschädigt werden. Für SVP-Präsident Marco Chiesa (46) ein Unding: «Das ist, als würde man jemandem beide Beine brechen und ihm dann einen Rollstuhl geben», sagte er auf Blick TV. Die Beizen hätten funktionierende Schutzkonzepte – man müsse sie offen lassen.

Doch auch die Linke ist mit der Sperrstunde um 19 Uhr nicht zufrieden, allerdings aus einem anderen Grund. «Der Bundesrat hat sich offenbar für die Durchseuchungsstrategie entschieden», so Grünen-Präsident Balthasar Glättli (48). Das würde weder gegen die Pandemie nützen noch den Beizen helfen. Eine wirksame Massnahme für beides wäre gewesen, man hätte die Beizen geschlossen und die Verluste entschädigt. In diese Richtung äusserte sich auch Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer (58). So aber sei es ein «Tod auf Raten» für viele Betriebe.

Bürgerliche setzen auf Kantone

FDP-Ständerat Andrea Caroni (40) fasste die Reaktionen wohl ganz treffend zusammen, als er sagte: «Damit ist niemand zufrieden – ausser dem Bundesrat.» Auch die verkürzten Ladenöffnungszeiten seien unsinnig: «Man müsste sie vielmehr ausdehnen, damit sich die Leute besser aus dem Weg gehen können.»

Ohnehin fand er, dass der Bundesrat mit seinem Vorgehen «übergriffig» gegenüber den Kantonen gehandelt habe. Diese könnten alle Massnahmen nämlich selbst auch anordnen – zugeschnitten auf ihre Situation. Da widersprach Glättli: «Indem sie nicht oder erst spät gehandelt haben, haben sich die Kantone selbst ein Bein gestellt.» (sf)

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