Verteidigungsministerin Viola Amherd (61) will ihren Soldaten den Puls fühlen. Die Armee plant einen Pilotversuch, um die sportliche Leistungsfähigkeit der Armeeangehörigen und des militärischen Personals zu untersuchen. «Fit on Duty» heisst das Projekt, das ab nächstem Jahr die Gesundheitsdaten in Echtzeit analysieren will.
Der Bundesrat hat den Pilotversuch am Mittwoch abgesegnet. Auch der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte Adrian Lobsiger (63) gab grünes Licht.
Das Projekt soll bis 2028 laufen. Es gehe darum, die physische und psychische Verfassung der Armeeangehörigen zu überwachen und zu schauen, wie sich diese im Verlauf der Zeit – von der RS bis zur Entlassung aus der Militärdienstpflicht – entwickelt. Das Ziel sei, dass damit die physische Leistungsfähigkeit während der gesamten Militärlaufbahn verbessert, kritische Gesundheitszustände frühzeitig erkannt und Unfälle und Verletzungen verhindert werden können.
Militär baut Muckibuden
Die Gesundheitsdaten der Soldaten will die Armee per Sensoren messen. Sie sollen ähnlich funktionierten wie Smartwatches, mit denen man beispielsweise den Puls messen kann.
Die Armee bemüht sich auch auf anderen Wegen, die Fitness ihrer Angehörigen zu verbessern. Schon seit Jahren gibt es eine Sport-App, mit der sich zukünftige Rekruten auf den Armeedienst vorbereiten können. Ausserdem will die Armee Kasernen mit Fitnessräumen ausstatten.
70 Militär-Gyms sollen schweizweit entstehen, war vergangenen Mai bekanntgeworden. Vergangenen Monat hat der Bund einer Berner Firma den Zuschlag für die Ausrüstung der Militär-Gyms gegeben. In knapp einem Jahr sollen sie dann eröffnet werden. Das grosse Schwitzen im Dienste des Vaterlands kann bald beginnen. (lha)