Knapp 200 Schweizer Soldatinnen und Soldaten sind derzeit im Kosovo stationiert. Sie sind Teil der friedensfördernden Mission KFOR der Nato. Nun baut die Schweiz ihre Präsenz aus. Ab April 2024 sollen weitere 20 Armeeangehörige in den Kosovo geschickt werden. Das hat der Bundesrat am Mittwoch beschlossen.
Der Grund dafür ist, dass Österreich seine Beteiligung an der KFOR stark reduzieren will. Im Frühling 2024 zieht die österreichische Armee eine Infanterie- und eine Transportkompanie zurück. Um diese Lücke zu schliessen, wird das Schweizer Kontingent aufgestockt. Die 20 zusätzlichen Soldaten werden im Bereich Transport eingesetzt.
Die Zusatzkosten würden durch das Budget des Verteidigungsdepartements (VBS) gedeckt, teilt der Bundesrat mit. Die KFOR bleibe eine wichtige Akteurin für die Stabilität und Sicherheit im Westbalkan. Durch die Verstärkung ihres Kontingents beteilige sich die Schweiz an den von der Nato in dieser Region unternommenen Stabilisierungsbemühungen.
Sie bezeuge damit auch ihre Solidarität mit ihren Partnern in einem Europa, das im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine vor grossen Herausforderungen stehe. Die Verstärkung des Schweizer Kontingents fördere zudem die vom Bundesrat empfohlene Stärkung der Zusammenarbeit mit der Nato.
Seit 1999 beteiligt sich die Schweiz an der Nato-geführten KFOR. Das Parlament musste den Einsatz bewilligen, da er länger als drei Wochen dauert und mehr als 100 Armeeangehörige umfasst. Im Juni des laufenden Jahres verlängerte das Parlament den Swisscoy-Einsatz letztmals um drei Jahre bis Ende 2026. Mit dem Beschluss erhielt die Landesregierung auch das Recht, das Schweizer Kontingent während der Laufzeit des Mandats um bis zu 30 Armeeangehörige aufzustocken. (SDA/lha)