Alt Bundesrätin Simonetta Sommaruga (63) stellt sich hinter Thomas Zeltner (75) als neuen Rotkreuz-Präsidenten. Sommaruga räumt gegenüber Blick ein, dass sie von der Findungskommission des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) offiziell fürs Präsidium angefragt worden war – «was mich ehrt und freut». Die Bernerin bestätigt damit einen Bericht der «NZZ am Sonntag», wonach die einstige Magistratin fürs SRK-Präsidium im Gespräch war.
Übergangspräsident Zeltner
Gleichzeit bestätigt sie, dass – wie Radio SRF meldete – der frühere Direktor des Bundesamts für Gesundheit (BAG), Thomas Zeltner, nun das Präsidium übernehmen soll. Sie begrüsse es, wenn mit Zeltner nun kurzfristig das Präsidium mit einer Person betraut werde, die die Organisation auch von innen kenne, «dass aber auch die Klärungsarbeiten aufgenommen und ein Profil für den künftigen Rotkreuzrat sowie das Präsidium erarbeitet werden», so die SP-Frau.
Das SRK habe die Strategie gewählt, seine Spitze rasch mit einem Übergangspräsidium zu besetzen, «das soll Stabilität bringen und gleichzeitig innert Jahresfrist die notwendigen strukturellen und personellen Fragen klären».
Ziel müsse sein, dass sich das SRK mit seinen engagierten Mitarbeitenden und Freiwilligen auf seine unentbehrliche Arbeit für Menschen in Not konzentrieren könne.
Streit um Trennung
In der Führungsriege des Hilfswerks war ein Streit ausgebrochen, der im Rücktritt der SRK-Präsidentin Barbara Schmid-Federer (57) gipfelte. Ausgebrochen war der Zwist, weil der Rotkreuzrat, das oberste Führungsorgan, den SRK-Direktor Markus Mader in die Wüste schickte. Die Untersuchung der Trennung von Mader stellte dem gesamten Rotkreuzrat unter der Führung der vorherigen CVP-Nationalrätin Schmid-Federer ein schlechtes Zeugnis aus.
Ganz zu schlägt die ehemalige Justiz- und Umweltministerin die Türe aber nicht: Sie werde «mit der Findungskommission den Kontakt weiterführen», betont Sommaruga. Ein späteres Engagement fürs Rote Kreuz scheint möglich.
«Sommaruga geniesst Vertrauen»
Das freut Mitte-Fraktionschef Philipp Matthias Bregy (44): «Persönlich hätte ich mir bereits jetzt einen Neuanfang gewünscht, denn die Kritik des Untersuchungsberichts richtet sich gegen den gesamten Rotkreuzrat und nicht nur gegen Barbara Schmid-Feder.»
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Bregy, Chef der SRK-Rettungshundeorganisation Redog, betont: Eine Wahl Zeltners sei nur dann sinnvoll, wenn sie dazu diene, diesen Neuanfang vorzubereiten und zeitnah einzuleiten. Und weiter: «Eine frühere Bundesrätin wie Simonetta Sommaruga geniesst Vertrauen in der Bevölkerung. Ich bin zuversichtlich, dass mit ihr der tatsächliche Neuanfang gelingen könnte.» Er hätte sich aber gewünscht, dass das Schweizerische Rote Kreuz bereits jetzt mit ihr rasch für Stabilität und Zukunftsperspektive sorgt.