Die Teilnahme an einer Corona-Demo in Österreich hat für eine Gruppe Freiheitstrychler ein juristisches Nachspiel. Die Massnahmengegner waren mit ihren Kuhglocken am Samstag nach Bregenz gereist, um dort an einem Demonstrationszug gegen die Corona-Politik Österreichs mitzulaufen.
Für eine Schweizerin endete der Nachmittag auf dem Polizeiposten. Ein Video, das auf Twitter geteilt wurde, zeigt, wie die Frau im Freiheitstrychler-Hemd von zwei Polizisten in Kampfmontur gepackt wird, um ihr wohl die Trychel wegzunehmen. Die Frau wehrt sich und schreit laut, als sie von der Polizei abgeführt wird. «Schande», rufen aufgebrachte Demonstrationsteilnehmende den Beamten zu.
Gegen Einreisebestimmungen verstossen
Die Landespolizeidirektion Vorarlberg bestätigt auf Blick-Anfrage, dass der Vorfall am vergangenen Samstag geschah. Wie auch andere Demo-Teilnehmer habe man die Freiheitstrychler kontrolliert. Dabei habe man festgestellt, dass die Personen gegen die Einreisebestimmungen verstossen haben, teilt ein Sprecher mit.
Nach Österreich darf seit Mitte Dezember nur noch einreisen, wer geimpft oder genesen ist. Zusätzlich muss man geboostert sein oder einen negativen PCR-Test vorweisen. Verstösse dagegen gelten als sogenannte Verwaltungsübertretung und haben eine Anzeige zur Folge. Den Freiheitstrychlern dürfte eine saftige Busse winken.
Frau wollte ihre Personalien nicht angeben
«Die besagte Frau auf dem Video hat sich geweigert, ihre Personalien bekannt zu geben, weshalb die Festnahme ausgesprochen wurde», erklärt die Polizei das Vorgehen. Man habe sie auf den Polizeiposten gebracht, wo ihre Personalien hätten erhoben werden können. Anschliessend sei die Frau wieder freigelassen worden. «Die Frau wurde bei der Amtshandlung nicht verletzt», betont der Polizeisprecher.
Die Freiheitstrychler haben nicht zum ersten Mal in Österreich demonstriert. Auch in die belgische Hauptstadt Brüssel sind die Massnahmengegner schon gereist. Inzwischen hat sich auch ein österreichischer Ableger der Freiheitstrychler gebildet – mit gleichem Logo und den gleichen weissen Hemden. Nur das Wappen im Logo ist ein anderes.