Runder Tisch zur Stromversorgung
Parmelin lehnt Einladung der eigenen Partei ab

Die SVP macht sich Sorgen um die «sichere Stromversorgung» und lädt zum runden Tisch ein. Doch sogar vom eigenen Bundesrat kassiert sie eine Absage.
Publiziert: 22.02.2022 um 12:18 Uhr
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Guy Parmelin (62) verzichtet auf eine Teilnahme am runden Tisch seiner eigenen Partei.
Foto: Sergei Bobylev/TASS

Weder Energieministerin Simonetta Sommaruga (61, SP) noch Verteidigungsministerin Viola Amherd (59, Mitte) werden der Einladung der SVP folgen – und eine Absage dürfte die Partei besonders schmerzen: Sogar Wirtschaftsminister Guy Parmelin (62) verzichtet auf die Veranstaltung seiner eigenen Partei. Dies bestätigt die Bundeskanzlei auf Anfrage des «Tages-Anzeiger».

Der Anlass für den runden Tisch: Die SVP fordert eine «schonungslose Lageanalyse» der Stromversorgung, kommunizierte sie anfangs Monat. Die Energiestrategie 2050 des Bundes sei gescheitert – Bundesrätin Sommaruga stehe ohne Plan da.

Die Einladung erhielt der Gesamtbundesrat am Mittwoch – und verzichtet darauf, «eines oder mehrere Mitglieder an den runden Tisch zu delegieren». Die Versorgungssicherheit sei ihm ein zentrales Anliegen, schreibt die Bundeskanzlei. Doch es bestünden genügend Gefässe und Formate, um diese oder ähnliche Fragestellungen zu diskutieren.

Der runde Tisch wackelt

Es ist nicht die erste Absage, die die SVP einstecken muss. Auch die Parteipräsidenten von FDP und der Mitte, Thierry Burkart (46) und Gerhard Pfister (59), werden nicht erscheinen. Sie hatten laut «Tages-Anzeiger» deutlich gemacht, dass sie einen Austausch in diesem Format nicht wünschten.

Es ist unklar, wie die SVP nun auf die Absage der Bundesräte reagieren wird. Ob der runde Tisch nach all den prominenten Absagen überhaupt stattfinden wird, ist noch offen. SVP-Präsident Marco Chiesa (47) war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. (lm)

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