Jetzt redet Petra Gössi
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Nach Rücktritt:Jetzt redet Petra Gössi

Rücktritt von Petra Gössi
Weder Winkelried noch Kapitänin

Knall auf Fall tritt FDP-Chefin Petra Gössi zurück – einen Tag nachdem ihre Partei das CO₂-Gesetz verloren hat.
Publiziert: 14.06.2021 um 17:23 Uhr
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Petra Gössi tritt zurück. Zum falschen Zeitpunkt, findet Sermîn Faki, Blick-Politikchefin.
Foto: Thomas Meier
Sermîn Faki

Montagmittag nach verlorener Schlacht: Petra Gössi kündigt auf Twitter ihren Rücktritt an. Die freisinnige Kapitänin erklärt, dass sie die Kommandobrücke verlässt. Einen Tag nach dem krachenden Nein zum CO₂-Gesetz. Einem Nein, das vor allem der FDP zuzuschreiben ist.

Ihr Umfeld verbreitet, Gössi habe ihren Abgang schon vor Wochen beschlossen. Möglich. Komisch ist nur: Sie nimmt Bezug auf den Urnengang, trägt auf dem Twitter-Video gar das FDP-blaue Kleid vom Abstimmungssonntag. Das Video wurde am Sonntag aufgenommen. Wenn zwischen Niederlage und Rücktritt ein Zusammenhang gesehen wird, hat Gössi selbst dafür gesorgt.

Mit dem sofortigen Rücktritt lädt sie die gesamte Schuld für das Nein zum Klimaschutz auf sich. Vielleicht sieht sie sich als Winkelried, die ihrer Partei nun einen Neuanfang ermöglicht. Vielleicht hat sie auch einfach keine Lust mehr, eine gespaltene Partei zu führen, die sich nicht davon überzeugen lässt, dass sich der Freisinn modernisieren muss.

Doch Gössis politische Glaubwürdigkeit nimmt damit Schaden. Jahrelang hat sie für eine neue, ökologische FDP gekämpft. Aus Überzeugung? Zweifel sind erlaubt. Denn wer beim ersten Rückschlag aufgibt, kann so überzeugt nicht sein. Eine echte Kapitänin verlässt das trudelnde Schiff nicht zuerst. Sondern zuletzt.

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