Jetzt redet Petra Gössi
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Nach Rücktritt:Jetzt redet Petra Gössi

Nach CO₂-Debakel
Petra Gössi tritt zurück!

Nach dem Abstimmungs-Debakel zum CO₂-Gesetz verkündet FDP-Präsidentin Petra Gössi ihren Rücktritt. Sie wolle wieder mehr auf ihre berufliche Karriere setzen.
Publiziert: 14.06.2021 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2021 um 13:53 Uhr
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2016 wurde Petra Gössi zur FDP-Präsidentin gewählt.
Foto: Keystone

Noch vor Kurzem hat Petra Gössi (45) abgestritten, an einen Rücktritt zu denken. Nun also doch: Einen Tag nach dem Abstimmungsdebakel ums CO2-Gesetz gibt die FDP-Präsidentin bekannt, dass sie den Chefposten abgibt.

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In einer Videobotschaft, die sie auf Twitter veröffentlichte, teilt sie mit, sie wolle sich in Zukunft wieder vermehrt ihrem Beruf widmen. «Die letzten fünf Jahre als Präsidentin haben es mir praktisch verunmöglicht, meine berufliche Karriere weiterzuverfolgen», sagt sie. Gössi arbeitet bei einer Zürcher Firma als Steuer- und Unternehmensberaterin. Sie hat dieses Jahr an der Uni St. Gallen einen Executive Master in Business Administration begonnen, der Spekulationen über ihren Abgang genährt hatte.

Spätestens Ende Jahr ist Schluss

Aus Sicht Gössis ist jetzt, in der Mitte der Legislatur, der richtige Zeitpunkt, zurückzutreten. So bleibe für einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin genügend Zeit, sich für die Wahlen 2023 aufzustellen. Bis spätestens Ende Jahr werde sie das Präsidium abgeben, sagt Gössi. Sie habe diesen mit der Parteileitung besprochen. Als Nationalrätin werde sie weiterhin tätig sein.

Auch wenn Gössi es nicht sagt: Die jüngsten politischen Ereignisse dürften ihren Entscheid sicher beeinflusst haben. Für das gescheiterte CO2-Gesetz werden vor allem die Freisinnigen verantwortlich gemacht. Auch beim gescheiterten Rahmenabkommen steht die FDP in der Kritik.

Mit ihrem Rücktritt signalisiert Gössi, dass die von ihr in die Wege geleitete Neupositionierung der Partei nicht gelungen ist. 2018 hatte sie sich für mehr ¨Öko-Grün im freisinnigen Blau starkgemacht – was von Beginn weg umstritten war.

Der Rücktritt sei «sicher einerseits eine Konsequenz aus doch verkorksten Positionierungen – aber nicht nur», sagt FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen (39), der Gössi für ihren Klimakurs öffentlich immer harsch kritisiert hat. Aus beruflicher Sicht sei der Entscheid aber «vernünftig und nachvollziehbar».

Wer wird Gössis Nachfolger?

Stellt sich die Frage, wer Gössis Posten übernimmt. Ein möglicher Kandidat ist der Aargauer Ständerat Thierry Burkart (45). Er nehme den Rücktritt Gössi zur Kenntnis, sagt er zu Blick. Auch er sei davon überrascht worden. Ob er eine Kandidatur ins Auge fasst, dazu gibt es keinen Kommentar.

Wasserfallen hingegen winkt ab. Er sei an einer Kandidatur nicht interessiert, weil es mit einem «privatwirtschaftlichen Engagement nicht vereinbar» sei.

(SDA/lha/rus/dba)

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