Als Bundesrat würde er nicht seinen Kanton, sondern die ganze Schweiz vertreten. Das sagte der Waadtländer SP-Bundesratskandidat Roger Nordmann (50) am Mittwoch vor den Medien. Er ist bereits der fünfte Kandidat für die Berset-Nachfolge.
Herr Nordmann, Sie haben im Kanton Waadt bereits vergeblich für den Ständerat kandidiert, auch Ihre Kandidatur als Präsident für die CS-PUK hat nicht geklappt. Jetzt wollen Sie Bundesrat werden. Ist das der letzte verzweifelte Versuch, Ihre politische Karriere zu retten?
Roger Nordmann: Sehe ich verzweifelt aus? Nein. Ich habe Lust, ein neues Amt anzutreten – dasjenige des Bundesrats. Klar, ich möchte mich weiterhin in den Dienst unseres Landes stellen. Aber dieses Amt wäre eine ganz neue Dimension.
Was prädestiniert Sie dafür?
Ich glaube, dass ich ein paar Trümpfe habe: Ich bin ein Brückenbauer. Suche stets nach Gemeinsamkeiten mit anderen politischen Parteien, verweigere nie den Dialog und bin bereit, Konzessionen zu machen. Das ist die Basis, um Lösungen zu erarbeiten.
Was unterscheidet Sie konkret von den anderen vier bisherigen Kandidaten?
Ich kann sehr gut komplexe Probleme erfassen, auf den Punkt bringen, andere Meinungen einfliessen lassen und schliesslich Lösungen präsentieren. Das habe ich in den vergangenen 19 Jahren im Parlament immer wieder gezeigt – etwa in der Energiepolitik, bei Steuerreformen oder der AHV-Finanzierung.
Roger Nordmann (50) ist SP-Nationalrat aus dem Kanton Waadt. Er sitzt seit 2004 im Nationalrat, von 2015 bis 2023 war er SP-Fraktionspräsident. Er gilt als anerkannter Experte für Energie- und Klimafragen und setzt sich für eine wirksame Klimapolitik auf nationaler und internationaler Ebene ein.
Nordmann hat Politologie und Volkswirtschaft studiert. Er ist verheiratet mit der Lausanner Finanz- und Verkehrsdirektorin Florence Germond (46, SP) und Vater von zwei Kindern. Er wohnt in Lausanne.
Roger Nordmann (50) ist SP-Nationalrat aus dem Kanton Waadt. Er sitzt seit 2004 im Nationalrat, von 2015 bis 2023 war er SP-Fraktionspräsident. Er gilt als anerkannter Experte für Energie- und Klimafragen und setzt sich für eine wirksame Klimapolitik auf nationaler und internationaler Ebene ein.
Nordmann hat Politologie und Volkswirtschaft studiert. Er ist verheiratet mit der Lausanner Finanz- und Verkehrsdirektorin Florence Germond (46, SP) und Vater von zwei Kindern. Er wohnt in Lausanne.
Trotzdem: Sie wären der vierte lateinischsprachige Bundesrat, der dritte Romand, der zweite aus dem Kanton Waadt. Glauben Sie, die vereinigte Bundesversammlung würde Sie überhaupt wählen?
Klar, das kann ein Problem sein. Aber die SP-Fraktion hat beschlossen, dass eine Kandidatur für Personen aus allen Landesteilen offen ist. Darum kandidiere ich. Und ich betrachte mich grundsätzlich als Schweizer. Ich spreche drei Landessprachen und setze mich für das ganze Land ein. Bin also ein gesamtschweizerischer Romand.
Sie rechnen sich also reelle Chancen aus?
Ich würde nicht kandidieren, wenn ich mir keine Chance ausrechnen würde. Aber meine Kandidatur ist ein Angebot. Denn ohne Kandidaten findet keine Demokratie statt. Alles andere muss dann erst die SP-Fraktion und später die Bundesversammlung entscheiden.
Wen sehen Sie als Ihre grösste Konkurrenz im Rennen um die Berset-Nachfolge?
Es liegt nicht an mir, Prognosen zu machen. Dazu sind die Medien da.
Was, wenn es nicht klappen sollte?
Das wäre kein Problem. Noch einmal: Meine Kandidatur ist ein Vorschlag, den ich der Schweiz mache. Definitiv entschieden wird spätestens am 13. Dezember.