Reaktion auf schockierende Studie
Katholische Kirche plant Anlaufstelle für Missbrauchsopfer

Die römisch-katholische Kirche verhandelt aktuell mit Opferberatungsstellen und der SODK bezüglich der Schaffung einer Anlaufstelle für Opfer von sexuellem Missbrauch. Im September 2023 hatte eine Studie mehr als 1000 Fälle von sexuellem Missbrauch aufgedeckt.
Publiziert: 27.05.2024 um 10:01 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2024 um 14:50 Uhr
Bischof Joseph Bonnemain informierte am Montag über die geplante Anlaufstelle für Missbrauchsbetroffene.
Foto: ENNIO LEANZA
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die römisch-katholische Kirche wird im Juni erste Entscheide zur geplanten Anlaufstelle für Missbrauchsbetroffene fällen. Sie ist in Verhandlungen mit Opferberatungsstellen und der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK).

Die kircheninternen Melde- und Interventionsstrukturen seien in verschiedener Hinsicht unzureichend, räumte die römisch-katholische Kirche am Montag in Zürich vor den Medien ein. Es sei wichtig, für diese Anlaufstelle kirchenexterne Fachleute beizuziehen.

Mehr als 1000 Fälle von sexuellem Missbrauch

Die Hilfe für Missbrauchsopfer dürfte dereinst also von staatlichen oder staatlich anerkannten Institutionen betrieben werden. Wann sie ihre Arbeit aufnimmt, ist noch unklar. Es seien noch viele Fragen zu klären, sagte Bischof Joseph Bonnemain.

Auslöser für die Forderung nach einer unabhängigen Anlaufstelle war eine Studie vom September vergangenen Jahres. Diese zeigte, dass Priester und Ordensangehörige in der Schweiz seit 1950 über 1000 Fälle von sexuellem Missbrauch begangen hatten, wobei die Dunkelziffer hoch sein dürfte.

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