Nachdem die Schweiz für die Burka-Initiative gestimmt hat, verkündet der französisch-algerische Politiker und Millionär Rachid Nekkaz (49): Er will die Bussen zahlen für das Tragen einer Nikab. Das will er tun, sobald das entsprechende Gesetz schweizweit in Kraft tritt. Bislang zahlte er laut eigener Aussage bereits Bussen, die im Kanton Tessin und St. Gallen anfielen.
Grundsätzliche akzeptiere er, dass die Schweiz für die Initiative gestimmt habe. Gegenüber «20 Minuten» sagt er: «Ich halte aber an meinem Engagement fest, die Religions- und Bekleidungsfreiheit zu verteidigen. Ich tue dies für diejenigen, die den Nikab in Europa in acht Ländern frei tragen wollen, als auch für diejenigen, die den Schleier in der muslimischen Welt nicht tragen wollen, zum Beispiel im Sudan und im Iran.»
Burka-Busse würde Nekkaz nicht zahlen
In Europa gilt das in Frankreich, Belgien, Niederlande, Österreich, Deutschland, Dänemark, Bulgarien und bald in der gesamten Schweiz. Der Millionär bezieht sich jedoch ausschliesslich auf die Nikab – nicht auf die Burka. Eine Nikab ist ein Gesischtsschleier mit Schlitzen für die Augen, eine Burka ist eine Vollverschleierung.
Letzterer steht der Unternehmer kritisch gegenüber, sagt gar, eine Busse für das Tragen einer Burka würde er niemals zahlen. Er sieht Burkas als ein Symbol der Unterdrückung der Frau an.
Nikab-Bussen bis 10'000 Franken
Für die Nikab-Bussen muss der Aktivist jedoch tief in die Tasche greifen. Im Tessin sind aktuell bis 10'000 Franken Busse für Wiederholungsträgerinnen möglich. Dazu sagt Nekkaz: «Die Gesetzgeber im Kanton Tessin haben unverantwortlichen und kindischen Übereifer an den Tag gelegt, um mich persönlich von der Zahlung der Bussgelder abzuhalten.»
Der Millionär hofft, dass die Kantone tiefere Bussen für das Tragen von Verhüllungen ansetzen werden. Aktuell ist noch unklar, wie hoch die Bussen ausfallen werden. (euc)