«Besucher werden einzigartiges Gefühl haben»
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Basel im ESC-Fieber:«Besucher werden einzigartiges Gefühl haben»

Polizei und Armee aufgeboten
Die Geheimniskrämerei um die Sicherheit am ESC

Der ESC und die Polizeikorps: Wie viele Polizistinnen und Polizisten schicken die Kantone? Und warum machen sie daraus ein Geheimnis? Blick hat nachgefragt.
Publiziert: 12.04.2025 um 12:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2025 um 12:41 Uhr
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Die Basler Regierungsrätin Stephanie Eymann ist für die Sicherheit um den ESC 2025 besorgt.
Foto: Kim Niederhauser

Darum gehts

  • Eurovision Song Contest in Basel: Sicherheitsmassnahmen und Besucheransturm erwartet
  • Schweizer Militär entsendet 40 Soldaten nach Basel
  • 600 Polizisten aus anderen Kantonen unterstützen die Sicherheit beim ESC
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sophie ReinhardtRedaktorin Politik

In wenigen Wochen startet in Basel mit dem Eurovision Song Contest (ESC) ein Mega-Event. Rund eine halbe Million Besucher aus ganz Europa werden während fünf Tagen erwartet. 

Neben guter Laune und Party-Stimmung macht man sich in Basel auch bereit für die negativen Aspekte, und sorgt sich um die Sicherheitslage. Und ganz alleine können das die Basler nicht stemmen. Das Schweizer Militär sendet darum 40 Soldaten nach Basel. Die Soldatinnen und Soldaten sollen etwa bei einer möglichen ABC-Dekontamination helfen – also bei Gas-, Gift- oder Strahlenbelastung. 

Die Basler Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann (45) forderte aber weitere Hilfe aus anderen Kantonen an. In der Schweiz gibt es nämlich mit Ausnahme vom Fedpol keine Bundespolizei.

Eymann sorgt sich wegen der global aufgeladenen Stimmung auch um die Sicherheit am ESC. «Die aktuelle politische Weltlage bedeutet mehr Proteste», sagte die Sicherheitsdirektorin im Interview mit der «Basler Zeitung». Man werde die freie Meinungsäusserung hochhalten, «wir können nicht acht Tage lang Demonstrationen verbieten», erklärte Eymann weiter.

Polizei lässt sich nicht in Karten schauen

Damit die Sicherheit gewährleistet wird, sollen rund 600 Polizisten aus anderen Korps in Basel und Baselbiet aushelfen. Viele Kantone sind zu Konkordaten zusammengeschlossen, und diese stellen für den Musikanlass Hunderte von Einsatzkräften ab. Das Westschweizer Konkordat entsendet 191 Polizistinnen und Polizisten, die Ostschweiz 90, die Zentralschweiz 68, der Kanton Tessin 30, berichtete die «NZZ». Die Zeitung beruft sich dabei auf ein Schreiben der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren.

Blick wollte genau wissen, welcher Kantone wie viele seiner Sicherheitsmitarbeiter schickt. Doch die Kantonspolizei-Korps hüllen sich in Schweigen: Graubünden, Bern, Aargau, Wallis und weiter Kantone teilen mit, man könne «aus taktischen Gründen keine Auskünfte erteilen», wie viele Polizisten man nach Basel schickt. Schliesslich wollen die Kantone Einbrechern und Bankräuberinnen nicht offen sagen, wann und ob ihre Korps nur limitiert patrouillieren. 

Zürich schickt keine Polizisten

Keinen Support erhält Basel derweil aus Zürich. Sicherheitsdirektor Mario Fehr (66, parteilos) schickt keine Polizisten, weil der Kanton selbst stark vom Anlass betroffen sei.

Fehrs Sicherheitsdirektion führt auf Anfrage der «NZZ» aus, es sei davon auszugehen, dass die Zusatzbelastung des Grossraums Zürich mit derjenigen Basels vergleichbar sein werde. Anders beurteilt das der Kanton Bern. Aktuell gehe man nicht von einem aussergewöhnlichen Mehraufwand im Kanton aus, sagt die Berner Polizei auf Anfrage.

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