So tönt Nemo beim Überraschungsauftritt
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Bei SRF-Cypher:So tönt Nemo beim Überraschungsauftritt

Überraschungs-Gast bei SRF
Hier rappt sich ESC-Star Nemo den Frust von der Seele

Damit haben wohl die wenigsten gerechnet. Am legendären SRF Bounce Cypher, dem jährlichen Treffen der Schweizer Rap-Elite, gibt Nemo ein Comeback. Mit im Gepäck: Ein kritischer Rückblick der letzten Zeit.
Publiziert: 11.04.2025 um 07:42 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2025 um 09:49 Uhr
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Nemo ist wieder da!
Foto: SRF

Darum gehts

  • Nemo kehrt zum SRF Bounce Cypher zurück und reflektiert über ESC-Sieg
  • Kritik an Schweizer Medien und Musikbranche in Nemos Rap-Performance
  • Nemo trat 2016 mit 16 Jahren beim SRF Bounce Cypher auf
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Laszlo SchneiderTeamlead People-Desk

Wir schreiben das Jahr 2016. Auf dem Tableau des SRF Bounce Cypher, eine Art gross angelegtes Rap-Battle, in dem Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Schweizer Regionen gegeneinander antreten, steht auch Nemo (damals 16 Jahre jung). Das Talent ist unverkennbar: Genre-Grössen wie Lo & Leduc, Manillio oder Greis haben gegen Nemo gelinde gesagt keine Chance. SRF-Moderator und Host Pablo Vögtli sagt ein Jahr später rückblickend: «Ich wusste, dass Nemo einiges an Talent mitbringt. Ich hätte aber nie erwartet, dass Nemo derart einschlägt.» 2025 kehrt Nemo zu den Wurzeln zurück – im letzten Jahr hat sich notabene einiges getan. Wir erinnern uns an einen Samstag im Mai 2024 – und den Sieg beim ESC.

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Neun Jahre später ist Nemo wieder im Cypher-Studio – und erklärt in über sieben wortgewaltigen Minuten kurz das letzte Jahr. Wohl das einschneidendste im noch jungen Leben des Bieler ESC-Champions. Nemo beginnt textlich im Januar, als klar wird, dass es nach Malmö geht. Nemo rappt von Promo, von tiefen Gagen, vom Rummel um Nemos Person: «Ich wäre gerne mal wieder alleine.» Auch die Trennung von seinem Management macht unser ESC-Star zum Thema – um nur kurz später gegen die Schweiz und ihre Medienlandschaft auszuteilen: «Wieso ich keine Interviews mehr gebe? Weil ich keine Interviews mehr lese!» Die Hälfte der Zeitungen schreibe sich gegenseitig ab: «So schnell werden Fakten zu Lügen», stellt Nemo klar. Erklären diese Zeilen die zeitweise Stille um das Bieler Riesen-Talent? Ausserdem prangert Nemo immer wieder das Schweizer Musik-Business an, die Szene könne nicht von ihrer Kunst leben.

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Nemo war nie weg

Auch der zweite Part von Nemos lässt aufhorchen – und beginnt mit einer Ode an Nemos Heimat: «Biel-City, da komme ich her. Ich kann noch tausendmal um die Erde reisen.» Schliesslich verpackt Nemo seine Identifikation als non-binäre Person in eindrucksvolle Zeilen: «Ich bin free, bin endlich von der Leine» – um schliesslich noch einmal den Bogen zum ESC zu spannen: «Bist du Nemo? 12 Punkte an Dich, Sherlock!». So oder so ist klar: Nemo ist wieder da. Nemo war nie weg.

Auch Alpcan Özkul, Leiter des Projekts Bounce bei SRF, ist begeistert, wie er Blick erzählt: «Nemo hat 2016 mit 16 einen der legendärsten Cypher-Parts aller Zeiten hingelegt – ein Moment, in dem Nemo von vielen erstmals als Talent wahrgenommen wurde.» Seither habe Nemo die Bühnen des Landes erobert, den ESC gewonnen – «und ist nun dorthin zurückgekehrt, wo alles angefangen hat. Für uns ist das ein echter Full Circle Moment.»

«Bringt alles mit, was einen starken MC ausmacht»

Trotz verschiedenster Verpflichtungen – Nemo sei es ein grosses Anliegen gewesen, zu den Wurzeln zurückzukehren. Özkul: «Es war schon lange unser Wunsch, Nemo wieder ans Cypher-Mic zu bringen. Besonders stolz macht es uns, dass dies 2025 – ein Jahr nach Nemos ESC-Sieg in Schweden – geschah.» Es sei bei einem dermassen vollen Terminkalender nicht selbstverständlich, dass man sich Zeit nimmt und so abliefert.»

Was macht den ESC-Star auch am Rap-Mic dermassen gut? Rap-Profi Özkul weiss es genau: «Nemo bringt alles mit, was einen starken MC ausmacht: Technik, Flow, Attitude – und das alles mit einer Leichtigkeit, die trotzdem tief geht. Nemo spielt mit Sprache, wechselt mühelos zwischen Genres, bleibt dabei aber immer authentisch.» Nemos Skills am Mic seien kein Zufall, sondern das Resultat von Talent, Dringlichkeit und jahrelanger Arbeit.

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