So manche Zürcherin und Zürcher hatte vergangenes Wochenende kryptische Post im Briefkasten. «Ihr Zertifikat wurde aufgrund einer Datenkorrektur storniert», heisst es im Brief der Zürcher Gesundheitsdirektion. «Gegebenenfalls» werde ein neues Zertifikat ausgestellt. Nur: Wann das der Fall sein soll, ist nicht aufgeführt.
Mehrere erzürnte Leserinnen und Leser haben sich deswegen bei Blick gemeldet. In allen Fällen handelt es sich um Impfzertifikate – und bei allen liegt der zweite Impftermin schon länger zurück. Um so grösser war die Irritation über die plötzliche Stornierung. «Dilettantisch, unverständlich, intransparent!», so das Urteil.
Leser B. F. berichtet, er und seine Frau hätten die Zweitimpfung bereits im Mai erhalten. Das Paar fiel aus allen Wolken, als das Zertifikat plötzlich storniert wurde, denn ihnen war von falschen Daten nichts bekannt und sie hatten auch keine Korrektur verlangt. Auf Nachfragen habe man bei der Gesundheitsdirektion keine Auskunft erhalten.
350 Zertifikate betroffen
Die Gesundheitsdirektion Zürich erklärt die Stornierungen mit einer Datenbereinigung bei den Impf-Orten wie Spitälern, Heimen oder Hausärzten. Diese habe zur Annullierung von rund 350 Zertifikaten geführt. «Die betroffenen Personen sollten die neuen Covid-Zertifikate mittlerweile erhalten haben, beziehungsweise erhalten diese noch diese Woche vom Bund», sagt ein Sprecher. Und ergänzt: «Um dies im Gesamtkontext zu sehen: Im Kanton Zürich wurden bisher 700'000 Covid-Zertifikate ausgestellt.»
In den meisten Fällen scheint das Zertifikat inzwischen tatsächlich eingetroffen zu sein – am Mittwoch auch bei Leser B.F. Seine Ferienpläne wurden nicht durchkreuzt, sagt er. Das Paradies sei für ihn die Schweiz – «einfach mit weniger Beamten».
Sorgen wegen Ferien
So oder so hat man bei der Zürcher Gesundheitsdirektion alle Hände voll zu tun, Zertifikate anzupassen – denn sehr häufig verlangen es die Zürcherinnen und Zürcher selbst. Viele machen sich offenbar Sorgen, ob die Behörden im Ferienland das Covid-Zertifikat auch dann akzeptieren, wenn es nicht ganz übereinstimmt mit den Daten im Pass – etwa weil der zweite Vorname fehlt. «Zurzeit werden sehr viele Änderungen beantragt, wobei das Personal, welches diese Änderungen bearbeitet, kurzfristig aufgestockt wurde», sagt der Sprecher. (gbl)