«Alle wirkten kompetent»
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SP-Kandidatinnen in Luzern:«Alle wirkten kompetent»

Plötzlich im Zentrum für den Bundesrat
Baume-Schneider gilt bei der SP als gesetzt

Niemand hatte sie auf der Rechnung, jetzt bekommen die Konkurrentinnen die Quittung: Die Jurassierin Elisabeth Baume-Schneider gilt auf dem SP-Bundesratsticket als gesetzt. Eva Herzog und Evi Allemann streiten sich nun um den zweiten Platz auf dem Ticket.
Publiziert: 25.11.2022 um 09:00 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2022 um 10:37 Uhr
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Elisabeth Baume-Schneider steht im Zentrum. Evi Allemann (links) und Eva Herzog haben das Nachsehen.
Foto: Keystone
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Pascal TischhauserStv. Politikchef

Eine alte Bundesberner Weisheit besagt: Der Beste wird nicht Bundesrat. Die Beste auch nicht unbedingt, müsste man anfügen. Wobei: Woran festgemacht wird, wer der oder die Beste ist, wäre noch mal eine andere Frage.

Einig ist man sich jedoch: Elisabeth Baume-Schneider (58) ist eine hundertprozentige Romande – selbst wenn sie als Supplément auch noch Schweizerdeutsch parliert. Und sie ist 100 Prozent SP – gehört also nicht dem rechten Parteirand an wie ihre Gegnerinnen. So fliegen EBS, wie die Ständerätin genannt wird, nicht bloss die Herzen der welschen Fraktionsmitglieder zu, auch in der Deutschschweiz wächst die Freude an der Aufsteigerin aus dem Jura.

Eva schlottern die Knie

Inzwischen gilt daher als sicher: Die Frage ist nicht, ob EBS es aufs Ticket schafft, sondern nur, wer neben ihr noch darauf Platz hat. Die jurassische Ex-Regierungsrätin lehrt also die Basler Ständerätin Eva Herzog (60) und die Berner Regierungsrätin Evi Allemann (44) das Fürchten.

Favoritin Herzog soll bereits das Knieflattern bekommen, sagen Genossen. Sie befürchte, gegen Allemann zu unterliegen, und es nicht neben Baume-Schneider aufs Zweierticket zu schaffen. Anders als die SVP, die Nationalrat Albert Rösti (55) aufs Ticket setzte, würde die SP ohne Herzog der Vereinigten Bundesversammlung deren Lieblingskandidatur verweigern.

Erst die SVP

Das wäre ein Affront dem Parlament gegenüber. So könnte plötzlich eine neue Dynamik entstehen, in der die Parlamentsmitglieder entgegen den Beteuerungen der Parteispitzen mit Herzog doch auf eine wilde Kandidatin umschwenken. Doch ob es reichen würde, ist zweifelhaft.

Hätte dann Evi Allemann eine Chance? Schwer zu sagen: Denn bei ihr ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass ihr ihre Berner Herkunft schadet. Denn vor der Wahl der Nachfolgerin von SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga (62) wird der Nachfolger von SVP-Bundesrat Ueli Maurer (71) bestimmt. Setzt sich dabei wie erwartet der Berner Favorit Rösti durch, dürften viele nicht gewillt sein, gleich nochmals jemanden aus Bern zu wählen. Das erhöht Baume-Schneiders Aussichten noch weiter.

Vorteil Bern

Sollte es Herzog neben der Jurassierin aufs Ticket schaffen, würde wohl die Baslerin in den Bundesrat einziehen. Doch selbst wenn es für Elisabeth Baume-Schneider nicht für die Landesregierung reicht, geht sie als Siegerin vom Platz. Die 2019 in den Ständerat gewählte SP-Frau, die ihre ersten politischen Erfahrungen in der Revolutionären Marxistischen Liga sammelte, hat Spass am Wahlkampf. Sie wisse, dass sie überzeugt, sagen Parteifreunde. Und kann ihre Bekanntheit steigern.

So oder so: Die grösste Chance, nach der Bundesratswahl vom 7. Dezember feiern zu können, haben die Berner. Denn selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass der Uetendorfer Gemeindepräsident Rösti und Regierungsrätin Allemann die Wahl in den Bundesrat verpassen, können sich die Bürger allenfalls über den Einzug einer der ihren in die Regierung freuen: Baume-Schneiders Vater Jean Schneider kommt aus Seftigen BE.

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