Der Schweizer Notfallplan für die Energiekrise ist noch nicht fertig. Mit diesem Papier soll Wirtschaftsminister Guy Parmelin (62) aufzeigen, was bei einem einschneidenden Stromengpass passiert. Derzeit arbeitet ein kleiner Kreis von Ämtern und Verbänden am Plan, eine öffentliche Vernehmlassung ist auf Mitte November angesetzt.
Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, will die Schweiz im Extremfall ihren Stromverbrauch halbieren. Stromnetze müssten dafür phasenweise ausgeschaltet werden. Weiterhin vom Strom profitieren beispielsweise Spitäler, obwohl kleine Regionalspitäler aus technischen Gründen nicht weiter mit Strom versorgt werden können. In einem solchen Fall müssten die Spitäler ihre Notstromaggregate einsetzen oder Patienten verlegen.
Drei Schritte
Bei Mangellage würde zuerst der Betrieb von Saunen, Schwimmbädern und Schneekanonen verboten werden. In einer zweiten Stufe führt der Bundesrat Kontingente für Grossverbraucher ein. Erst als letzte Massnahme kämen Netzabschaltungen zum Zug. In verschiedenen Teilen der Schweiz werden zu unterschiedlichen Zeiten jeweils vier Stunden lang der Strom abgeschaltet. Dann würde der Strom für vier bis acht Stunden wieder angeschaltet.
Momentan ist noch unklar, ob die Wirtschaft Sparziele erhält. «Die Unruhe wächst», sagt Fabio Regazzi, Präsident des Schweizer Gewerbeverbands zum «Tages-Anzeiger». Unklarheit sei Gift für die Unternehmen, «wir brauchen so schnell wie möglich Planungssicherheit.» (lui)