Pfizer statt Moderna
Bund passt Impfempfehlung für unter 30-Jährige an

Gleichzeitig mit dem Startschuss der Booster-Impfung für die breite Bevölkerung hat der Bund bei der Impfempfehlung für Junge eine Änderung vorgenommen.
Publiziert: 29.11.2021 um 14:51 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2021 um 16:12 Uhr
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Personen bis 30 sollen in der Schweiz vorzugsweise mit dem Pfizer-Impfstoff geimpft werden.
Foto: keystone-sda.ch

Der Booster beim Boostern ist gezündet. Am Freitag hat die Eidgenössische Impfkommission (Ekif) die Impfempfehlung angepasst – für die Kantone der Startschuss, um auch Personen unter 65 Jahren, deren zweite Impfung mindestens sechs Monate her ist, die Auffrischungsimpfung zu verabreichen.

Doch die Senkung der Altersgrenze ist nicht die einzige Anpassung, die der Bund gemacht hat. Wie «20 Minuten» berichtet, kam es auch zu einer Änderung der Impfempfehlung für unter 30-Jährige. Bisher hat die Ekif grundsätzlich empfohlen, dass die Booster-Impfung mit dem gleichen Impfstoff erfolgen soll wie die beiden ersten Covid-Impfungen. Nun rückt man davon ab.

Leicht höheres Risiko

«Personen im Alter unter 30 Jahren wird die Grundimmunisierung präferenziell mit Comirnaty empfohlen», dem Impfstoff von Pfizer/Biontech, heisst es in der neusten Version der Impfempfehlung. Auch wer mit dem Moderna-Impfstoff geimpft wurde, soll also Pfizer als Drittimpfung erhalten. Der Bund hatte die Änderung am Freitag nur am Rande kommuniziert.

Der Grund für die Anpassung seien neue Sicherheitsdaten aus internationalen Analysen zu Meldungen über Herzmuskelentzündungen, heisst es in der angepassten Impfempfehlung. Diese zeigten, dass Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen «bei Personen unter 30 Jahren nach der Impfung mit Spikevax häufiger beobachtet wurden als nach der Impfung mit Comirnaty». Bei Spikevax handelt es sich um den Moderna-Impfstoff.

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«Nutzen einer Impfung überwiegt mögliche Risiken»

In mehreren anderen europäischen Staaten werden Junge aus diesem Grund schon seit mehreren Wochen vorzugsweise nicht mehr mit dem Moderna-Impfstoff geimpft. Schweden, Dänemark und Finnland haben Anfang Oktober den Entscheid kommuniziert. Teilweise gilt die Empfehlung nur für junge Männer, da insbesondere bei ihnen das Risiko etwas höher ist, nach der Impfung an einer Herzmuskelentzündung zu erkranken.

Der Bund hält aber auch fest, dass es sich um sehr seltene Nebenwirkungen handelt. Das Risiko einer Herzmuskelentzündung infolge einer Covid-Infektion sei «signifikant grösser». «Der Nutzen einer Covid-19 Impfung überwiegt bei Personen unter 30 Jahren möglichen Risiken deutlich.» (lha)

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