«Es ist eine Enteignung auf dünnstem Eis»
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Banken-Experte Peter V. Kunz:«Es ist eine Enteignung auf dünnstem Eis»

«Perle» CS Schweiz heraustrennen?
Bankenexperte Kunz warnt vor FDP-Plan

FDP-Chef Thierry Burkart will das Schweizer CS-Geschäft heraustrennen und als eigene Bank führen. Vor einem solchen Eingriff durch die Politik warnt Bankenexperte Peter V. Kunz.
Publiziert: 23.03.2023 um 09:44 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2023 um 10:20 Uhr
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FDP-Präsident Thierry Burkart will den Schweizer Teil der CS herauslösen und zur eigenständigen Bank machen.
Foto: Keystone

Kaum war der CS-UBS-Deal beschlossen, redete der parteilose Ständerat Thomas Minder (62, SH) Tacheles: «Wir müssen das Too-big-to-fail-Problem lösen, indem wir die Grossbanken zerschlagen», sage der Vater der Abzocker-Initiative im Blick-Interview. Es dürfe keine grösseren Banken mehr geben. Und: «Auch die UBS muss zerschlagen werden. Stellen Sie sich vor: Was passiert, wenn auch die UBS ins Strudeln gerät?»

Minders Forderung hallt bei anderen Parteien nach. Am Mittwoch legte FDP-Chef Thierry Burkart (47) seinen Plan vor, wie eine neue Mega-Bank verhindert werden soll. Das Schweizer Geschäft der CS soll abgetrennt werden vom Rest der Credit Suisse, die in der Konkurrentin UBS aufgeht. Der Aargauer zeigt sich erfreut, dass sich auch andere Parteien in diese Richtung äussern. Die Freisinnigen werden nun in der Wirtschaftskommission des Ständerats einen entsprechenden Antrag einreichen. Der Vorstoss soll schon in der für April geplanten ausserordentlichen Session behandelt werden.

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«Die UBS kann nicht einen Deal durchbringen und dann darf sie die ‹Perle› nicht behalten.»
Peter V. Kunz
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Doch Freude herrscht nicht überall über Burkarts Spaltungsplan. Der CS-UBS-Deal vom Sonntag sei zwar schlecht, habe zumindest aber die Märkte beruhigt, sagte Bankenexperte Peter V. Kunz (58) auf Tele M1. Er stört sich daran, dass Politiker nun bereits Wahlkampf betreiben würden und der UBS dreinreden.

Kunz zeigt sich überzeugt, dass sich die UBS bei einer solchen Abspaltungsvorgabe vom Deal zurückziehen würde. «Die UBS kann nicht einen Deal durchbringen und dann darf sie die ‹Perle› nicht behalten.» Da frage sich die UBS doch, weshalb sie den «Schrottrest» nehmen soll. In der Tat bezeichnet die UBS-Chefetage das Schweizer Geschäft der CS als «Juwel in der Krone».

Wenn die Politik in den Deal eingreife und ein Stück herausnehme, sei dies destabilisierend für die Finanzmärkte, warnt Kunz.

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Grübel hat Vorbehalt

Auch der frühere CS- und UBS-Chef Oswald Grübel (79) hat einen Vorbehalt: «Eine CS Schweiz muss für unsere Wirtschaft internationale Verbindungen offerieren und deshalb mit einer internationalen Bank zusammenarbeiten», sagt er CH Media. Im Alleingang sei sie jenen internationalen Banken unterlegen, die den Service aus einer Hand anbieten. (rus)

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