Ihm ist es zu verdanken, dass das Bundesamt für Verkehr (BAV) der Postauto AG auf die Schliche kam. Die Verkehrssparte der Post hatte jahrelang zu hohe Beiträge für ihre Leistungen im regionalen Personenverkehr von der öffentlichen Hand verlangt. Der gelbe Riese musste über 200 Millionen Franken an Steuergeldern zurückerstatten.
Postauto-Skandal aufgdeckt
Pascal Stirnimann hat im BAV damit den grössten Subventionsbetrug der Schweizer Geschichte aufgedeckt. Nun belohnt ihn der Bundesrat dafür: Neu soll Stirnimann als Direktor des obersten Finanzaufsichtsorgans des Bundes, der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK), der Bundesverwaltung und zahlreichen anderen (halb)staatlichen und internationalen Organisationen auf die Finger schauen.
Sofern das Parlament in der Sommersession zustimmt, tritt Pascal Stirnimann am 1. September die Nachfolge von Michel Huissoud an, der Ende August in Pension geht. Huissoud ist jahrelang als unbequemer Kritiker aufgefallen, der den Finger immer wieder auf wunde Punkte legte – und sich gerade deshalb in der Öffentlichkeit Respekt verschafft und sich bei den beaufsichtigten Stellen nicht nur Freunde geschaffen hat.
Er sucht die Öffentlichkeit weniger
Stirnimann wird zugetraut, an der EFK-Spitze ähnlich unbequem zu agieren. Mit Pascal Stirnimann hat sich der Bundesrat am Mittwoch für einen diplomierten Wirtschaftsprüfer entschieden, der weniger gern als Huissoud im Rampenlicht steht, aber dennoch kaum in dessen Schatten stehen wird. (pt)