«Können Sie uns die Abseitsregel erklären, Frau Schneider-Schneiter?»
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Eklat im Bundeshaus:«Können Sie uns die Abseitsregel erklären, Frau Schneider-Schneiter?»

Offside-Eklat im Parlament: Alfred Heer provoziert Mitte-Nationalrätin Schneider-Schneiter
«Können Sie uns die Abseitsregel im Fussball erklären?»

Der Zürcher SVP-Nationalrat Alfred Heer sorgte am Montagabend für Kopfschütteln im Parlament. Mit einer Frage zu Fussball-Offside-Regeln stellte er sich selber ins Abseits.
Publiziert: 13.12.2022 um 11:04 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2022 um 11:18 Uhr
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SVP-Nationalrat Alfred Heer provozierte seine Kollegin mit einer Offside-Frage.
Foto: keystone-sda.ch
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Ruedi StuderBundeshaus-Redaktor

Kopfschütteln im Nationalrat, Unverständnis auf den Besuchertribünen. SVP-Nationalrat Alfred Heer (61, ZH) sorgte am Montagabend für einen Offside-Eklat im Parlament.

Eigentlich ging es bloss um eine Unterstützungserklärung für die Durchführung der Fussball-EM der Frauen 2025 in der Schweiz. Doch Heer nutzte die Diskussion für eine Attacke auf Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (58, BL), die sich für den Anlass einsetzte. «Können Sie uns die Abseitsregel im Fussball erklären?», wollte der Zürcher von der Spielerin des FC Helvetia und FCB-Anhängerin wissen.

«Rote Karte verdient»

Mit dieser Frage lief der SVP-Mann selber auf. «Eigentlich hätte Kollege Heer für seine Frage zur Offside-Regel an Nationalrätin Schneider-Schneiter die rote Karte verdient», mahnte SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen (43, BE). Und FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen (41, BE) befand, Heer habe mit seiner Frage gleich selbst «die Offside-Regel sehr gut beschrieben».

Schneider-Schneiter verwies ihn derweil an die jungen Fussballerinen auf der Tribüne, welche die Debatte verfolgten. «Die können Ihnen das erklären und sind sicher auch bereit, das zu tun.»

Heers Ärger über fehlende Fussballplätze

Gesagt, getan. Etwas später trafen die jungen Mädchen – Nachwuchsspielerinnen aus der ganzen Schweiz – Heer zufällig im Bundeshausrestaurant Galerie des Alpes. «Es waren nette Mädchen und wir haben über Fussball geplaudert», berichtet Heer am Tag danach Blick. Seine Offside-Frage sei dabei gar kein Thema mehr gewesen.

Sowieso habe es sich bloss um ein Spässchen gehandelt, spielt er den Ball flach. Um dann doch nachzuschieben, dass er seinem Ärger Luft gemacht habe darüber, dass man im Parlament über die Frauen-EM rede, während in der ganzen Schweiz Fussballplätze fehlen würden. «Hier müssen wir den Hebel ansetzen für die Junioren», so Heer. Doch natürlich unterstütze er auch die Frauen-EM.

«Heer ist und bleibt ein Macho»

Schneider-Schneiter wundert sich noch immer über Heers Verhalten. «Im Frauenfussball muss man sich solche Fragen offenbar gefallen lassen», meint sie schulterzuckend. Vor der Männer-EM 2008 hat der Nationalrat nämlich ebenfalls eine Unterstützungserklärung abgegeben – damals auf Anregung der SVP und ganz ohne Eklat.

«Der Vorfall zeigt, dass die Gleichstellung in einigen Köpfen im Parlament noch nicht angekommen ist», meint die Baselbieterin. «Heer ist und bleibt ein Macho. Er hat sich selber ins Offside gestellt.»

Schweizer Stadien für die Frauen-EM 2025

Die acht Spielorte der Schweizer Bewerbung:

Basel: 38´000 Plätze

Bern: 30´000 (mit temporärem Naturrasen)

Genf: 30´000

Zürich: 24´000

St. Gallen: 17´000

Luzern: 16´800

Sion: 14´000

Thun: 10´000 (mit temporärem Naturrasen)

Zum Vergleich: Die Stadien der EM 2022 in England

London, Wembley (nur Final): 90´000

Manchester, Old Trafford (nur Eröffnung): 75´000

Sheffield: 32´000

Southampton: 32´000

Milton Keynes: 30´000

Brighton: 30´000

London, Brentford: 17´500

Rotherham: 12´000

Wigan, Leigh: 12´000

Manchester, ManCity Academy: 7´000

Zum Vergleich: Die Stadien 2017 in Holland

Enschede: 30´000

Utrecht: 24´500

Breda: 17´000

Tilburg: 14´750

Doetinchem: 12´600

Rotterdam: 11´000

Deventer: 8´000

Zum Vergleich: Die Stadien 2011 in Deutschland

Berlin (nur Eröffnung): 73´000

Frankfurt: 49´000

Gladbach: 46´000

Leverkusen: 30´000

Wolfsburg: 26´000

Dresden: 26´000

Sinsheim: 25´500

Augsburg: 24´600

Bochum: 20´400

Die acht Spielorte der Schweizer Bewerbung:

Basel: 38´000 Plätze

Bern: 30´000 (mit temporärem Naturrasen)

Genf: 30´000

Zürich: 24´000

St. Gallen: 17´000

Luzern: 16´800

Sion: 14´000

Thun: 10´000 (mit temporärem Naturrasen)

Zum Vergleich: Die Stadien der EM 2022 in England

London, Wembley (nur Final): 90´000

Manchester, Old Trafford (nur Eröffnung): 75´000

Sheffield: 32´000

Southampton: 32´000

Milton Keynes: 30´000

Brighton: 30´000

London, Brentford: 17´500

Rotherham: 12´000

Wigan, Leigh: 12´000

Manchester, ManCity Academy: 7´000

Zum Vergleich: Die Stadien 2017 in Holland

Enschede: 30´000

Utrecht: 24´500

Breda: 17´000

Tilburg: 14´750

Doetinchem: 12´600

Rotterdam: 11´000

Deventer: 8´000

Zum Vergleich: Die Stadien 2011 in Deutschland

Berlin (nur Eröffnung): 73´000

Frankfurt: 49´000

Gladbach: 46´000

Leverkusen: 30´000

Wolfsburg: 26´000

Dresden: 26´000

Sinsheim: 25´500

Augsburg: 24´600

Bochum: 20´400

Neben dem Eklat gab es aber doch noch eine gute Nachricht zur schönsten Nebensache der Welt: Die Erklärung ging im Nationalrat locker durch. Die Schweiz habe alles, was es für die Frauen-EM brauche, so der Tenor.

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