Neue Initiative fordert
Je 18 Wochen Elternzeit für beide!

Familien sollen nach der Geburt mehr Zeit haben, um sich um den Nachwuchs zu kümmern. Das fordert eine neue Initiative aus der Feder von GLP, Mitte und Grünen.
Publiziert: 11:15 Uhr
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Eltern sollen nach der Geburt künftig gleich lang der Arbeit fernbleiben können, das fordert eine neue Initiative.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Neue Initiative fordert längere Elternzeit nach Geburt eines Kindes
  • Allianz aus Politikern und Verbänden unterstützt die Initiative
  • 36 Wochen Elternzeit gefordert: 18 Wochen für Mutter und Vater
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Eltern sollen nach der Geburt ihres Kindes länger zuhause bleiben können. Das fordert eine neue Familienzeit-Initiative, die am Donnerstag öffentlich vorgestellt wurde. 

Konkret fordert sie, dass Väter und Mütter künftig gleichlang frei erhalten. Insgesamt 36 Wochen, statt wie bisher 14 Wochen für die Mutter und 2 für den Vater. Ein Kind sei eine grosse Verantwortung für beide Elternteile, die Care-Arbeit solle zwischen ihnen möglichst fair verteilt werden, forderten die Initianten am Donnerstag. Darum soll er genauso wie die Mutter 18 Wochen der Arbeit fern bleiben können, um sich um seine Familie kümmern zu können. 

Zur Allianz hinter den Plänen gehören Vertreterinnen und Vertreter von Mitte, Grünen und GLP, des Arbeitnehmer-Dachverbands Travail Suisse und des überparteilichen Frauendachverbands Alliance F. Als Ziele nennen sie die Förderung der Erwerbstätigkeit, die Behebung des Fachkräftemangels und eine höhere Geburtenrate. Lanciert werden soll die Initiative im Frühling 2025.

Auch die SP unterstützt die Bestrebungen, muss aber am Parteitag noch das offizielle Go der Anhängerinnen und Anhänger holen. 

«Zu einseitig verteilt»

«Der heutige Mutterschaftsurlaub ist zu knapp und er ist einseitig verteilt: Er setzt Mütter unter Druck und schliesst die Väter aus», sagt Grünen-Präsidentin Lisa Mazzone (36). Um die Erwerbstätigkeit der Mütter zu fördern, brauchen sie gleich lange Spiesse.

Auch einen Vertreter aus der Wirtschaft sitzt im Komitee: «Eine vernünftige, gemeinsam finanzierte Familienzeit schafft für KMU und ländliche Regionen gleiche Chancen im Wettbewerb um Fachkräfte», sagt Philippe Kühni, Aargauer Unternehmer aus der Bau-Energiebranche. Die Familienzeit ermöglicht den Unternehmen Planbarkeit rund um die Elternschaft ihrer Mitarbeitenden. 

Bundesrat strich Genfern den langen Vaterschaftsurlaub

Solche politischen Vorstösse für einen Ausbau der Elternzeit gab es in den vergangenen Jahren mehrfach. Sie scheiterten aber mehrheitlich.

So darf der Kanton Genf vorerst keine 24-wöchige Elternzeit einführen. Der Bundesrat war der Ansicht, dass die Finanzierung nicht mit dem Bundesrecht vereinbar ist. Anfang Mai lehnte zudem das Thurgauer Parlament ein Standesbegehren für eine Elternzeit von mindestens 20 Wochen auf Bundesebene ab. Der Kanton Bern sagte ebenfalls Nein zu einer 24-wöchigen Elternzeit-Initiative.

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