Neue Dokumente zeigen
Gallati riet SVP-Glarner schon 2022 zum Rücktritt

SVP-Nationalrat Andreas Glarner ist wegen seiner Provokationen in den eigenen Reihen umstritten. Schon 2022 ist er SVP-intern zum Rücktritt als Präsident der Kantonalpartei aufgefordert worden, wie neue Dokumente zeigen.
Publiziert: 07.12.2024 um 10:25 Uhr
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Aktualisiert: 08.12.2024 um 09:07 Uhr
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Nationalrat Andreas Glarner (62) ist in der Geschäftsleitung seiner Kantonalpartei umstritten.
Foto: keystone-sda.ch
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Lucien FluriCo-Ressortleiter Politik

Tritt er nun zurück oder bleibt SVP-Nationalrat Andreas Glarner (62) Präsident der SVP Aargau? In dieser Frage gab es in den letzten Wochen ein grosses Hin und Her. 

Blick hatte am 11. November publik gemacht, dass Glarner noch im Dezember als Präsident der SVP Aargau zurücktreten soll. So war es in der Geschäftsleitung der Partei abgemacht worden. Dort gab es Kritik an Glarners Provokationen in den sozialen Medien. Regelmässig sorgte der SVPler für Negativschlagzeilen, etwa wenn er unbekannte Bürgerinnen und Bürger namentlich an den Pranger stellte. Betroffene erhielten sogar Morddrohungen.

Rücktritt vom Rücktritt

Glarner schien gar nicht erfreut, dass die Pläne öffentlich geworden sind – und machte eine Kehrtwende. Auch aus Trotz entschied sich der Nationalrat dann, doch nicht zurückzutreten. Er werde im Frühling 2025 wieder zur Wahl antreten, kündigte er kürzlich an.

Bekannt wird jetzt: Es gärt seit längerer Zeit in der SVP Aargau. Bereits vor zwei Jahren ist Glarner offenbar zum Rücktritt aufgefordert worden. Und zwar von keinem Geringeren als SVP-Regierungsrat Jean-Pierre Gallati (58). Dies schreibt die Aargauer Zeitung, gestützt auf ein Protokoll der damaligen Geschäftsleitungssitzung. 

Regierungsrat gegen Nationalrat

Im April 2022 habe Gallati Glarner zum Rücktritt geraten. Bei den Wahlen 2023 drohe mit Glarner als Präsident eine Katastrophe, auch wegen dessen Äusserungen zum Ukraine-Krieg. Es kam dann allerdings anders: Schon damals blieb Glarner, die SVP gewann die Wahlen.

Der interne Konflikt schwelt aber weiter: Am Freitag hätten Glarner und Gallati ein «offenes, ehrliches, hartes aber konstruktives Gespräch» über den angekündigten, dann aber zurückgenommenen Rücktritt geführt, zitiert die Zeitung Glarner.

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