«Negative Dynamik»
Berset sagt nächsten Lockerungsschritt ab

Am 11. August wird es keinen weiteren Lockerungsschritt geben. Das gab Gesundheitsminister Alain Berset auf Twitter bekannt. Und er rät den Kantonen «dringlich», ungeimpftes Gesundheitspersonal regelmässig zu testen.
Publiziert: 28.07.2021 um 17:43 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2021 um 06:51 Uhr
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Gesundheitsminister Alain Berset will vorerst keine Lockerungen.
Foto: KARL-HEINZ HUG

Am 11. August wird der Bundesrat über den nächsten Öffnungsschritt beraten. Nun ist klar: Zu weiteren Lockerungen wird es dann nicht kommen. Das machte Gesundheitsminister Alain Berset (49) am Mittwoch auf Twitter bekannt. Die Lage sei zwar gut, es gebe aber eine «negative Dynamik», so der SP-Bundesrat. «Wir verfolgen die Entwicklung sehr eng. Vorerst keine Konsultation zur Massnahmen-Anpassung.»

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Eine Konsultation bei den Kantonen wäre nötig gewesen, wenn der Bundesrat neue Massnahmen hätte beschliessen wollen. Es sei weder die Zeit für Verschärfungen noch für Lockerungen, zumal die Unsicherheit wegen der Ferienrückkehrer weiterhin gross sei.

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Testpflicht für Gesundheitspersonal

Aus diesem Grund schlägt der Bund den Kantonen für die kommenden Wochen Massnahmen in verschiedenen Bereichen vor, die diese selbst umsetzen sollten. Insbesondere sollen damit Kinder und Jugendliche und besonders gefährdeten Personen geschützt werden.

  • Impfen: Die Kantone sollen die Impfkampagne weiter vorantreiben. Dass diese jetzt schon Kapazitäten abbauen und Zentren schliessen, sieht der Bund nicht so gern.
  • Mehr Kontrollen: Die Kantone werden ausserdem aufgefordert, die Kontrollen bei Veranstaltungen und in Betrieben mit Covid-Zertifikatspflicht zu intensivieren. Zudem sollen sie gewährleisten, dass die zurzeit immer noch geltenden Schutzkonzepte für die Gastronomiebetriebe – wie die Sitzpflicht in Innenbereichen – konsequent eingehalten werden.
  • Regelmässige Schultests: Berset ist überzeugt, dass das repetitive Testen zur Normalisierung des Schulalltags beitragen wird, wenn die Ferien vorbei sind. Daher empfiehlt er das Testen insbesondere im Hinblick auf den Schulbeginn nach den Sommerferien. Bislang sträuben sich die Bildungsdirektoren, aber es gibt Bewegung in dieser Frage.
  • Impfung oder Test in Gesundheitsbranche: In Spitälern, Pflegeheimen und Betreuungseinrichtungen steht das Personal in engem Kontakt mit besonders gefährdete Personen. Höher als in der übrigen Bevölkerung ist die Impfquote aber nicht. Der Bund erachtet es daher als «notwendig», das nicht geimpfte und nicht genesene Personal regelmässig zu testen. Er empfiehlt den Kantonen «dringlich», dies für obligatorisch zu erklären.
  • Zertifikatspflicht: Als weitere Massnahme zur Reduktion der Einschleppung des Virus in Gesundheitsrichtungen sollte der Zugang auf Besuchende beschränkt werden, die ein gültiges Covid-Zertifikat vorlegen können.
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