Wer bei einer Verkehrskontrolle diesen Namen nennt, dürfte eine grosse Chance haben, zum Alkoholtest zu müssen: «Guten Abend, ich bin Alain Berset.» – «Einmal fest ins Röhrchen pusten, bitte!» Nun will der 18-jährige Alain Berset testen, wie gross seine Chancen mit diesem Namen in der Luzerner Politik sind. Der junge Mann aus Buchrain LU kandidiert für den Kantonsrat.
Sein Coiffeur ist teurer
Nicht nur altersmässig unterscheidet sich der jüngere Berset vom aktuellen Bundespräsidenten. Anders als der 50-jährige Freiburger SP-Bundesrat kandidiert der Luzerner nämlich für die Junge GLP. Und auch optisch unterscheiden sich die beiden. Man könnte das wie folgt ausdrücken: Obwohl der Jüngere der beiden als Polymechaniker-Lehrling deutlich weniger verdient als der Magistrat, muss er beim Coiffeur sicher mehr Geld liegen lassen als der Romand.
Ob sein Name in der Politik Fluch oder Segen ist, muss sich für den JGLPler zeigen. Nur gut, wird in Luzern erst am Sonntag, 2. April, gewählt. Hätten die Leute schon am 1. April zur Urne gemusst, hätte sich wohl so manch einer gefragt, ob sich beim Kandidaten Alain Berset nicht einer einen Scherz erlaubt hat.
Ein Schauspieler ist schuld
Wie «20 Minuten» über den Nachwuchs-Berset aus dem Luzernischen berichtete, hat dieser keine Verbindungen zum gleichnamigen Genossen. «Zm Vornamen kam ich durch den französischen Schauspieler Alain Delon. Meine Mutter war ein Fan von ihm», wird er im Artikel zitiert.
Nachteile habe er wegen seines berühmten Namens nicht, so der Jungpolitiker. Nur: Während der Covid-Krise hätten seine Kollegen oft gewitzelt, er solle endlich die Corona-Massnahmen aufheben.
Der Jüngere düst nicht
Infiziert wurde der Luzerner von seiner Mutter Ursula – aber mit dem Politik-Virus. Seine Eltern leben ihm auch vor, rücksichtsvoll mit der Umwelt umzugehen. So wie er flögen sie kaum. – Anders als der Original-Berset, der als Hobby-Pilot schon in die Schlagzeilen düste. (pt)