Es war im Jahr 2007, als SVP-Präsident Marco Chiesa (48) auf einem Flug nach Thailand panische Angst bekam. Geplant waren erholsame Ferien, doch die Anreise wurde ungemütlich. «Es gab starke Turbulenzen», erinnert sich Chiesa.
Neben ihm sass seine damalige Freundin. Zu ihr sagte er: «Wenn wir das überleben, heirate ich dich.» Wer einen unromantischen Antrag erwartet, liegt falsch, die Hochzeit war schon länger geplant. Doch er offenbart, wovor sich der SVP-Präsident lange gefürchtet hat: dem Fliegen.
Zwölf Jahre lang betrat Chiesa keinen Flieger mehr, der abhob, wie er gegenüber der «NZZ» zu Protokoll gibt. Damit geht es dem SVP-Präsidenten wie etwa einem Drittel der Menschen, die sich vor dem Fliegen fürchten. Auch mit dem Auslöser ist er nicht allein: Oft tritt Flugangst nach Flügen mit Turbulenzen auf.
Reise zum New Yorker Bullen heilte ihn
Die meisten Fluggesellschaften bieten sogar Kurse an, um diese Angst zu überwinden. Einen solchen hat Chiesa nicht besucht – seine Angst ist er dennoch los. Anfang Juli flog er mit Bundesrat Guy Parmelin (63) dienstlich nach Brasilien. Und auch zum vergangenen Jahreswechsel ging es mit der Familie nach New York. Ein Foto auf seinem Facebook-Profil zeigt, wie er dem Wall-Street-Bullen an die Hörner fasst.
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Bereits 2019 sei er wieder zum ersten Mal nach den Turbulenzen geflogen. Damals ging es nach Wien. Wirklich überwunden habe er dann aber seine Flugangst, als er 2022 mit seiner Familie nach New York flog. «Fliegen war für mich immer eine Herausforderung, aber jetzt habe ich meine Skepsis vollkommen abgelegt», sagt Chiesa. Den Anstoss dazu hätten seine Kinder gegeben. Sie wollten die Welt sehen, also stellte sich Papa Chiesa seiner Angst – und überwand sie. (rba)