«Ich weiss nicht, wie lange ich das noch aushalten kann»
Ameti nach Drohungen unter Polizeischutz

Die Zürcher GLP-Politikerin Sanija Ameti tritt nach einem geschmacklosen Instagram-Post aus der Parteileitung der GLP Kanton Zürich zurück. Der Vorfall zieht immer mehr Konsequenzen. Die 32-Jährige braucht unterdessen Polizeischutz.
Publiziert: 09.09.2024 um 15:04 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2024 um 03:19 Uhr
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Maria und Jesus als Zielscheibe: Mit diesem Instagram-Post sorgt Sanija Ameti für Empörung.
Foto: Screenshot Instagram

Auf einen Blick

  • Die GLP Schweiz will Sanija Ameti aus der Partei ausschliessen
  • Ameti tritt aus der Parteilleitung der GLP Kanton Zürich zurück
  • Mit einem geschmacklosen Instagram-Post löste sie am Wochenende heftige Kritik aus
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Tobias OchsenbeinRedaktor Politik

Sanija Ametis (32) Provokation hat Folgen: Die GLP Schweiz will die Zürcherin aus der Partei ausschliessen. Ein weiterer Verbleib Ametis bei den Grünliberalen schadet aus Sicht der Parteispitze dem Ansehen der Partei. Um weiteren Schaden abzuwenden, beantragt die Mutterpartei bei der Kantonalpartei nun, umgehend ein Parteiausschlussverfahren an die Hand zu nehmen. Über einen Ausschluss muss letztendlich die Kantonalpartei entscheiden.

Kurz zuvor wurde bereits bekannt, dass Ameti aus der Parteileitung der GLP des Kantons Zürich zurücktritt. Dies bestätigt Beat Rüfenacht, Co-Präsident der GLP Kanton Zürich, dem Blick. Ameti trete in gegenseitigem Einvernehmen aus der Parteileitung aus. Dort war sie für Kommunikation und Kampagnen verantwortlich. Ihr einziges politisches Mandat ist ihr Sitz im Stadtparlament von Zürich. Ausserdem ist sie Co-Präsidentin der Operation Libero und arbeitet beruflich als Beraterin bei der PR-Agentur Farner.

Auch Job weg

Als wäre das alles nicht genug für einen Tag, wurde gegen Abend auch noch bekannt, dass Ameti die Agentur Farner verlassen wird. «Man sei mit ihr im Gespräch, wie CEO Michel Grunder sagt», schrieb der «Tages-Anzeiger». Einzig Operation Libero hält zu ihr. Man schätze Sanija Ameti als Politikerin, Co-Präsidentin und Freundin, schrieb die Organisation auf X.

Die Wut gegen Ameti ist offenbar derart gross, dass die 32-Jährige und ihre Familie mittlerweile wegen Drohungen Polizeischutz erhalten. Davon berichtet das Onlineportal kath.ch. «Es geht mir nicht gut, und ich weiss nicht, wie lange ich das noch aushalten kann», wird sie dort zitiert. 

Ameti hatte am Wochenende mit einem geschmacklosen Post auf Instagram Empörung ausgelöst. Sie veröffentlichte Fotos einer Schiessübung, bei der sie statt einer Zielscheibe ein Bild von Maria und Jesus ins Visier nahm. «Abschalten», schrieb die Gemeinderätin dazu. Zu sehen waren die durchlöcherten Köpfe von Maria und dem Jesuskind.

Gnadenlose Kritik

Die Reaktionen fielen heftig aus. Der russische Propagandasender RT, rumänische Nationalisten und katholische Gruppen aus den USA verbreiten Screenshots des Ereignisses auf Social Media. Auch Ametis Partei verurteilte die Aktion. Sie könnte auch juristische Konsequenzen haben.

Ameti selbst entschuldigte sich für die Aktion und löschte die Posts umgehend. Gegenüber Blick wurde Ameti noch deutlicher: «Das war absolut dumm von mir. Ich habe mir nichts dabei überlegt. Es tut mir unglaublich leid. Ich bitte um Vergebung bei den Menschen, die dadurch verletzt wurden.» 

Die GLP Schweiz habe zur Kenntnis genommen, dass Ameti ihren Post auf Instagram bereue, sich dafür entschuldigt und den Post gelöscht habe. Zudem begrüsse die Partei, dass sich Ameti bereit erklärt habe, aus der Parteileitung des Kantons Zürich zurückzutreten. «Sie würde sich aber wünschen, dass Ameti auch auf die Parteimitgliedschaft verzichtet», heisst es in der Mitteilung weiter.

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