Nach Nemos Erfolg
Vorerst kein Geld von Baume-Schneider für den Schweizer ESC

Das Bundesamt für Kultur sagt Njet. Es gibt kein Geld für den Eurovision Song Contest in der Schweiz aus der Bundeskasse.
Publiziert: 15.05.2024 um 09:31 Uhr
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Aktualisiert: 15.05.2024 um 13:53 Uhr
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Nemo aus Biel hat am Eurovision Song Contest den Sieg in die Schweiz geholt.
Foto: Sarah Louise Bennett
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Sophie ReinhardtRedaktorin Politik

«Herzlichen Glückwunsch, Nemo, zu diesem verrückten Sieg! Es ist eine Auszeichnung für Ihre vielfältigen Talente und eine Anerkennung Ihrer Persönlichkeit, die von Überschwang, Sensibilität, Intimität und Kühnheit geprägt ist», jubelte Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (60) am Wochenende noch auf X.

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Doch nun ist der Jubel verklungen und wieder der harte Arbeitsalltag eingetroffen. Denn inzwischen stellt sich die Frage: Wo wird der Riesenevent nächstes Jahr in der Schweiz stattfinden – und wer kommt dafür auf?

Baume-Schneiders Bundesamt für Kultur (BAK) erteilt einem Finanzsupport jetzt eine Absage. «Eine finanzielle Unterstützung des ESC 2025 durch das Bundesamt für Kultur steht zurzeit nicht zur Diskussion», teilt eine Sprecherin gegenüber Blick mit. 

Tickets und Sponsoring

Für die Durchführung und Sicherstellung der Finanzierung des ESC in der Schweiz sei die SRG SSR verantwortlich, unter finanzieller Beteiligung der gastgebenden Stadt oder Städte sowie dem Kanton, argumentiert man beim BAK. Zudem gebe es ja weitere Finanzierungsquellen, wie der Ticketverkauf oder Sponsoring. 

Andere Regierungen zeigten sich in den letzten Jahren weniger knauserig. Die britische Regierung etwa hat dem Eurovision Song Contest 2023 eine Finanzspritze von 11,3 Millionen Euro zugesagt. Das Geld war für die Betriebskosten, «die Präsentation der ukrainischen Kultur» und die Unterstützung der Gastgeberstadt Liverpool bestimmt. Grossbritannien war für die Ukraine eingesprungen, weil diese wegen des russischen Angriffskriegs den ESC nicht durchführen konnten. 

Bei anderen Grossevents zeigt sich der Bund spendabler: So will der Ständerat die Fussball-Europameisterschaft der Frauen im kommenden Jahr mit 15 Millionen Franken unterstützen. Der Bundesrat wollte ursprünglich nur 4 Millionen Franken sprechen. Bei der Euro 2008 der Männer in der Schweiz und in Österreich hatte der Bund einen Zustupf von 82,5 Millionen Franken geleistet.

Camille Lothe (30), Präsidentin der Stadtzürcher SVP, fordert nun gegenüber der «NZZ» eine Unterstützung vom Bund am ESC. Denn die Kosten können nicht allein von der Kasse der Stadt Zürich getragen werden – wenn der Anlass in die Limmatstadt komme. «Bei der Eishockey-WM 2026, die zum Teil in Zürich ausgetragen wird, werden sich sowohl der Kanton wie der Bund finanziell beteiligen. Das muss beim ESC auch der Fall sein», sagt Lothe.

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Spätestens im Herbst entscheidet SRG

Die Entscheidung, wo und zu welchen Bedingungen der ESC nächstes Jahr hierzulande stattfinden wird, liegt letztlich bei der SRG, nicht bei der Politik. Die SRG wird den Event durchführen und will deshalb bis im September auch über den Ort der Austragung entscheiden. Mehrere Städte haben schon ihr Interesse angemeldet. Wie viel diese finanziell beitragen können, wird sicher auch eine Rolle spielen beim Entscheid der SRG. 

Die SRG hatte schon vor Nemos Sieg Kontakt mit der Stadt Zürich aufgenommen, um eine allfällige Durchführung des Eurovision Song Contests zu besprechen. Die Limmatstadt ist drum in der Poleposition als Austragungsort. 

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