Nach Mobbing-Vorwürfen gegen eigene Partei
Ruth Humbel tritt als Nationalrätin zurück

Die Aargauer Mitte-Politikerin Ruth Humbel hört auf Ende Jahr als Nationalrätin auf. Dem Rücktritt gingen Misstöne voraus – Humbel warf der eigenen Partei vor, sie aus dem Amt drängen zu wollen.
Publiziert: 12.12.2022 um 18:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2022 um 18:18 Uhr
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Nach 19 Jahren im Rat gibt Ruth Humbel ihren Rücktritt bekannt.
Foto: Keystone

Ende Session ist Schluss: Dann tritt Ruth Humbel (65) aus dem Nationalrat zurück. Das berichtet die «Aargauer Zeitung». Humbel gehört zu den erfahrensten Politikerinnen des Parlaments, sie ist seit 2003 Mitglied des Nationalrats. Zuvor politisierte sie 22 Jahre als Grossrätin im Aargau. Sie gilt als wichtigste Gesundheitspolitikerin der Partei. Diese Woche wird sie ihr letztes Votum im Rat halten.

Für sie nachrücken soll der Winzer Andreas Meier. Dieser landete bei den Nationalratswahlen 2019 auf dem ersten Ersatzplatz der Mitte-Liste, hinter den gewählten Humbel und Marianne Binder (64). Meier wird bei den kommenden Wahlen 2023 vom Bisherigen-Bonus profitieren können.

Humbel warf ihrer Partei Mobbing vor

Meier war im Sommer aus dem Aargauer Grossen Rat zurückgetreten und kündigte damals gleichzeitig an, er werde in den Nationalrat wechseln – und für Humbel nachrücken. Diese wiederum hatte aber ihren Rücktritt noch gar nicht bekannt gegeben.

Humbel machte in einem Interview daraufhin klar, dass sie von Meiers Ankündigung überrumpelt worden sei und es nicht in Ordnung finde, wie ihre Partei mit ihr umspringe. «Es ist schon ein Druck, den man als Mobbing bezeichnen kann», sagte sie damals. (sie)

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