Nach Mitgliederbefragung
Mitte-Parteispitze bläst Fusion mit GLP ab

Die Mitte liess mit einer Umfrage abklären, ob für deren Basis eine Fusion mit der GLP infrage kommt. Nun zeigt sich, die Mitglieder sind gespalten. Deshalb bläst die Partei das Vorhaben ab. Die GLP dürfte aufatmen.
Publiziert: 10.11.2024 um 18:38 Uhr
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Mitte-Präsident Gerhard Pfister hat die Parteimitglieder befragt, ob die Partei mit der GLP einst fusionieren solle.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Fusion von Mitte und GLP wird nicht weiterverfolgt
  • GLP-Präsident: Fusion wäre für uns nicht vorteilhaft
  • 43 Prozent der Mitte-Basis befürworten Fusion, 45 Prozent lehnen sie ab
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Sophie ReinhardtRedaktorin Politik

Soll die Mitte-Partei ihre Fühler Richtung Grünliberale ausstrecken und künftig eine Fusion anstreben? Das wollte die Mitte-Parteileitung wissen. Deshalb hat das Meinungsforschungsinstitut gfs.bern eine repräsentative Online-Befragung im Auftrag der Partei durchgeführt – sowohl in der Stimmbevölkerung als auch bei den Mitgliedern der Mitte-Partei.

Die Mitte kennt sich mit Zusammenführungen aus. Sie hat bereits erfolgreich die ehemalige konservativ-katholische CVP mit der BDP vereinigt.

Befragt wurden nun 200 Stimmberechtigte und über 6000 Parteimitglieder. Doch gerade letztere zeigen sich überhaupt nicht einig in der Frage: «So finden 43 Prozent der Mitte-Basis eine Fusion mit der GLP eine sehr oder eher gute Idee, 45 Prozent erachten dies als sehr oder eher schlechten Vorschlag.»

Fusionspläne standen unter schlechtem Stern

Eine klare Linie ist unter den Mitte-Mitgliedern also nicht auszumachen. Auch deshalb wird die Idee «als mögliche Weiterentwicklung der Partei verworfen und von der Nationalen Konferenz nicht weiterverfolgt», wie die Mitte gegenüber den Medien am Wochenende ausrichtete.

Mit ein Grund für die Idee war sicherlich der Machtanspruch der Mitte. Gemeinsam wären die beiden Parteien auf 21,7 Prozent Wähleranteil gekommen. Und hätten so die SP überflügelt, die sich im Herbst letzten Jahres mit 18,3 Prozent als zweitstärkste Kraft nach der SVP (27,9 Prozent) positionierte.

Aufatmen dürfte jetzt die GLP. Denn ob eine solche Fusion mit der Mitte auch für sie so wertvoll gewesen wäre, ist fraglich. So sagte denn auch Parteipräsident Jürg Grossen (55) an einer Parteiveranstaltung im August, ein Zusammengehen wäre für die anderen attraktiv, «wir hingegen hätten nichts davon». Auch unter dieser Prämisse wären weiter Schritte wohl nicht erfolgversprechend gewesen.

«Das politische Zentrum ist stärker, wenn es nicht allein aus einer konservativen und ländlich geprägten Kraft besteht», argumentiert der Co-Generalsekretär der GLP, Pascal Tischhauser, am Sonntag. Nur dank Zusammenarbeit mit anderen Parteien würden sie mehrheitsfähige Lösungen finden, teilt er gegenüber Blick mit.

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