Nach CS-Blockade
Klimaaktivisten verweigern vor Gericht die Aussage

Acht Klimaaktivisten stehen am Freitag vor dem Züricher Obergericht, weil sie 2019 den Eingang zum CS-Hauptsitz am Zürcher Paradeplatz blockierten. Da sie jedoch schweigen, dürfte ein Urteil schon am Nachmittag fallen.
Publiziert: 18.11.2022 um 11:37 Uhr
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Die Befragung der Klimaaktivisten am Freitag vor dem Zürcher Obergericht war schnell beendet. Alle verweigerten die Aussage.
Foto: Christian kolbe

Eine Befragung von Klimaaktivisten am Freitag vor dem Zürcher Obergericht war schnell beendet: Alle verweigerten die Aussage. Ihre Anwältinnen und Anwälte fordern vollumfängliche Freisprüche.

Angeklagt sind die Aktivistinnen, weil sie im Juli 2019 den Eingang zur Credit Suisse am Paradeplatz blockierten. Damit wollten sie gegen deren Investitionen in fossile Energien demonstrieren. Der Staatsanwalt will sie dafür wegen Nötigung und Hausfriedensbruchs zu bedingten Geldstrafen verurteilt sehen.

Die acht von neun Beschuldigten, jemand fehlte wegen eines Arzttermins, zeigten sich sehr wortkarg. Teilweise machten sie nicht einmal Angaben zu ihrer Person. Die meisten stammen aus der Region Genf.

Vor der Befragung hatten die Beschuldigte beantragt, dass Klimaexperten als Zeugen angehört werden. Der Richter lehnte den Antrag jedoch ab. «Um zu merken, dass sich das Klima erwärmt, genügt ein Thermometer», sagte er. Weil der Prozess deshalb im Eiltempo fortschreitet, dürfte das Obergericht das Urteil bereits am Freitagnachmittag eröffnen.

Aktivisten akzeptierten letztes Urteil nicht

Das Bezirksgericht war seinen Anträgen im Mai 2021 gefolgt und verurteilte alle neun wegen Nötigung und teilweise auch wegen Hausfriedensbruchs. Der Bezirksrichter zeigte damals zwar Verständnis. Illegal sei eine solche Sitzblockade trotzdem.

Die Aktivisten akzeptierten diese Strafen jedoch nicht, weshalb der Fall nun vor Obergericht verhandelt wird. (lui/SDA)

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