Nach Besetzung des Bundesplatzes
Stadt Bern bittet Klima-Aktivisten zur Kasse

Bei der Besetzung des Bundesplatzes im September haben die Klima-Aktivisten sich bei Strom und Wasser bei der Stadt Bern bedient. Dafür will diese ihnen nun die Rechnung präsentieren.
Publiziert: 05.11.2020 um 14:12 Uhr
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Sie hielten Medien und Politik in Atem: Im September – während der CO2-Debatte im Parlament – besetzten Klima-Aktivisten den Bundesplatz.
Foto: Keystone
Gianna Blum

47 Stunden lang sorgten Klima-Aktivisten mit ihrer Besetzung des Bundesplatzes diesen September für Schlagzeilen – und dafür, dass so mancher Parlamentarier die Nerven verlor. Nach gewissem Zögern griff die Stadt Bern durch und räumte das Klima-Camp bei Nacht und Nebel.

Die Sache hat nun aber ein Nachspiel. Denn die Aktivisten richteten sich während der Besetzung ein – und bedienten sich bei Strom und Wasser der Stadt Bern. Und dafür wird ihnen jetzt die Rechnung präsentiert, wie der Stadtberner Gemeinderat klarmacht.

Höhe der Kosten noch unklar

«Die Demonstrantinnen und Demonstranten verschafften sich eigenmächtig Zugang zu Strom und Wasser», heisst es in einer Antwort des Gemeinderats auf Anfragen von SVP-Stadträten. «Die Stadt Bern wird die Strom- und Wasserkosten in Rechnung stellen», versichert der Gemeinderat. Denn diese Leistungen hätten keinen unmittelbaren Zusammenhang mit der Kundgebung gehabt.

Bevor die Klima-Aktivisten aber die Rechnung erhalten, muss die Stadt Bern nachrechnen: Wie viel Geld das Abzapfen die Stadt Bern gekostet hat, ist noch nicht bekannt.

Keine Vergütung für Marktfahrer

Für andere Kosten wie den Polizeieinsatz droht aber keine Rechnung: Die können laut Gemeinderat mangels Gesetzesgrundlage nicht verrechnet werden. Auch den Marktfahrern, die wegen des Klimacamps ihre Stände nicht aufstellen konnten, winkt keine Vergütung: Den Medien sei entnommen worden, dass sich die Regionalgruppe Klimastreik Bern gütlich mit ihnen geeinigt habe.

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