Eine Woche nach dem Raketenangriff auf das grösste Kinderspital in der Ukraine hat die Rega am Montag zwei kleine Krebspatienten von Kiew in die Schweiz geflogen. Die beiden Kinder – eines davon ist unter 10 Jahre alt – werden nun in zwei Unispitälern behandelt, wie die Konferenz der Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) zu Blick sagt. Welche Spitäler das sind, gibt sie nicht bekannt.
Bei dem Luftschlag aufs Spital Ochmatdit Anfang vergangener Woche waren zwei Erwachsene ums Leben gekommen, über 30 wurden laut dem Spitaldirektor verletzt. Die Intensivstation, Operationssäle und die Abteilung für Krebspatienten sind laut Angaben der Behörden schwer beschädigt. Die Dialyse-Abteilung wurde komplett zerstört.
Mehr als 600 Kinder waren zum Zeitpunkt des Angriffs im Spital behandelt worden. Sie mussten in andere Spitäler im Land transportiert werden oder vorübergehend nach Hause. Der Uno-Sicherheitsrat hatte aufgrund der russischen Offensive auf das Spital eine Sondersitzung einberufen.
Auch andere Länder übernehmen Patienten
Die Schweiz hatte der Ukraine gleich nach der Attacke Hilfe angeboten. Für solche Krisensituationen gibt es in der Schweiz die nationale Koordinationsstelle, die im Auftrag des Bundesamts für Bevölkerungsschutz von der Rega betrieben wird. Von den ukrainischen Gesundheitsbehörden erhielten sie Dossiers von Patientinnen und Patienten, die prioritär Behandlung brauchen.
Ein Gremium prüfe diese dann auf Transportfähigkeit und Behandlungserfolg, erklärt GDK-Sprecher Tobias Bär. Zudem wird festgelegt, welches Spital die Patienten aufnehmen kann. Egal, ob Kinder oder Erwachsene: Mit den Patienten darf höchstens eine Begleitperson mitfliegen.
Auch andere Länder übernahmen Kinder, die sich im Spital in Behandlung befanden – oder boten dies an. Darunter Italien, Polen, die USA und die baltischen Staaten. Deutschland hat bereits vergangene Woche einen Transport durchgeführt.