Das Besucherzentrum wird in diesem Frühling eröffnet und ist auf eine Nutzungszeit von mindestens 30 Jahren ausgerichtet, teilte das Astra am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Zuerst hatte die «Tagesschau» von SRF über die «neue Art der Projektkommunikation» berichtet.
Die Autobahn im Raum Bern sei ein wichtiges Puzzlestück in der Mobilitätsplanung der Region, heisst es in einem Faktenblatt. Das Astra habe bereits grosse Investitionen getätigt und noch mehrere grössere Projekte in Planung. Die hochkomplexen und lange dauernden Projekte seien für die Bevölkerung teils nur schwer verständlich.
Im November 2024 hatte das Stimmvolk einen Autobahn-Ausbau abgelehnt. Den Vorwurf der Behörden-Propaganda weisst Andri Sinzig vom Astra gegenüber SRF zurück. «Wir haben den politischen Auftrag innerhalb der Projekte zu kommunizieren und dies auf mögliche einfache und transparente Art und Weise.» Diesem Auftrag käme man nach.
Kritik von Ausbau-Gegner
Der Verein Spurwechsel hat das neue Besucherzentrum des Bundesamts für Strassen (Astra) neben dem Autobahn-Anschluss Wankdorf scharf kritisiert. Der «sinnlose Luxus-Pavillon» sei ein weiterer Beleg für die irreführende PR des Astra, teilte der Verein am Donnerstag mit.
Das millionenteure Infozentrum sei offensichtlich gebaut worden, um in der Region in den kommenden Jahren massive Autobahn-Ausbauvorhaben zu bewerben. Nur so sei zu erklären, dass die gesamte Region mit riesigem Aufwand digital modelliert worden sei.
Faktisch werde das Infozentrum in absehbarer Zukunft nur für die Propaganda zur Umgestaltung des Anschlusses Wankdorf dienen. Mit dem Volks-Nein zum Ausbau der Grauholz-Autobahn seien nämlich alle anderen geplanten Ausbauprojekte rund um Bern obsolet geworden.