«Mit Schwung nach Littau»
Velolift soll Luzern fürs Rad begeistern

Die Luzerner Jungen Grünen treten in die Pedale. Mit zwei Vorstössen wollen sie Luzern velofreundlicher machen – und schauen sich kreative Lösungen aus dem Norden ab.
Publiziert: 27.06.2022 um 19:20 Uhr
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Aktualisiert: 28.06.2022 um 11:42 Uhr
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Die Jungen Grünen möchten einen Velolift bauen.
Foto: imago images / Peter Endig

Norwegen macht es vor: In Trondheim, einer Stadt am Trondheimer Fjord in Mittelnorwegen, gibt es schon seit 1993 die «Sykkelheisen Trampe» – einen 130 Meter langen Velolift, der Velofahrer bequem und unverschwitzt den Hügel hochschiebt.

Und was die Norweger können, möchten nun auch die Luzerner Jungen Grünen, schreibt die «Luzerner Zeitung». Sie wollen dem Beispiel des ersten – und einzigen – Velolift nacheifern. In einem Vorstoss im Luzerner Stadtparlament vom 20. Juni bitten sie deshalb den Stadtrat, auf dem «steilen unteren Stück der Sagenmattstrasse» einen solchen Lift nachzubauen.

«Mit Schwung nach Littau»

Die Postulanten sind die Geschwister Irina (29) und Jona Studhalter (27). In ihrem Vorstoss «Velolift Sagenmattstrasse – mit Schwung nach Littau» machen die beiden darauf aufmerksam, dass der Stadtrat im Rahmen des Gegenvorschlages zur Initiative «Luzerner Velonetz jetzt!» besagte Sagenmattstrasse als Velohauptroute 2033 Richtung Littau bestimmt hat.

Eine Situation, welche für die Fahrradfahrenden allerdings «unbefriedigend» sei. Die Wahl habe man nämlich zwischen «der weniger steilen, aber engeren Bernstrasse» oder eben der neuen Velohauptroute Sagenmattstrasse, «deren Steigung für alle nicht motorisierten Velofahrenden eine Zumutung» sei.

Ein Radlift würde dieses Problem lösen, so die Überlegung der Jungpolitiker. Sie verweisen auf das Beispiel im norwegischen Trondheim, wo Velofahrerinnen und -fahrer mit einem Zugseil, in das eine Fussplatte eingeklinkt wird, komfortabel den Hügel hinaufgleiten.

Stadt Luzern als Schweizer Velolift-Pionierin

Jona Studhalter findet, ein solcher Velolift in der Stadt Luzern sei realisierbar und zudem «durchaus bewilligungsfähig im Stadtparlament», so der Junge Grüne gegenüber der «Luzerner Zeitung».

Er und seine Schwester bitten zudem den Stadtrat, nach der Realisierung des Projekts «die Erfahrung mit dem Velolift anderen Gemeinden zur Verfügung zu stellen und bei erfolgreicher Bilanz an anderen Standorten in der Stadt Luzern weitere Velolifte zu prüfen».

«Der Boden ist Lava»

Der Vorschlag für einen Velolift ist einer von zwei Vorstössen, mit dem die Jungen Grünen die Zweirad-Nutzung in Luzern bequemer und sicherer machen wollen.

Im zweiten Vorstoss der Jungen Grünen, mit dem Namen «Der Boden ist Lava – Haltebügel für Luzerner Velofahrende», werden Velohaltebügel, Velohaltestangen oder Velogeländer im Stadtverkehr gefordert. Dies, damit Velofahrende besonders an Ampeln leichter wieder losfahren können.

An anderen Orten gäbe es solche Haltegeländer bereits. Zum Beispiel in Basel-Landschaft oder der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Gemäss einem Bericht von «SRF» kosteten die Installationen von zwei Velostangen in Muttenz und Münchenstein 2017 rund 12'000 Franken. (lm)

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