Es ist keine Schnaps-, sondern vielmehr eine Bieridee. Arthur Varnholt (20) will im Kanton Zürich den zweiten Ständeratssitz erobern. Der junge Mann ist einer von vier Kandidierenden, die sich neben SVP-Kandidat Gregor Rutz (51) und GLP-Kandidatin Tiana Angelina Moser (44) für den zweiten Wahlgang am 19. November haben aufstellen lassen.
Varnholt ist selbst Bierbrauer und hat die Bierpartei vor zwei Jahren mit einem Kollegen gegründet, erzählt er. Jetzt treten sie zum ersten Mal zu Wahlen an.
Politisch will sich Varnholt – neben der Abschaffung der Biersteuer für Kleinbrauereien – für eine sogenannte «Sunset-Klausel» einsetzen. Alle Gesetze sollen ein Ablaufdatum bekommen und danach verfallen – wenn sie nicht vorher verlängert werden. «So würde der Verwaltungsaufwand abnehmen und der Staat würde schlanker werden.» Auch sonst ist das Programm geprägt von neoliberalen Ideen, schliesslich ist Varnholt auch Mitglied der Jungfreisinnigen.
Kandidatur als Werbemassnahme
Und es gibt noch einen weiteren Grund für seine wirtschaftsfreundliche Politik: «Wenn es der Wirtschaft gut geht, wird viel Bier getrunken», sagt er. Varnholt räumt unumwunden ein: Ein Mitgrund für die Kandidatur sei, seine Biermarke bekanntzumachen. Aber nicht nur. «Ich habe mich für eine Kandidatur entschieden, nachdem sich die FDP und Mitte-Kandidaten zurückgezogen haben», sagt Varnholt. Die politische Mitte müsse zur Wahl stehen. GLP-Moser könne man nicht dazu zählen. «Sie ist aus meiner Sicht eher links einzuordnen.»
Varnholt hat bereits als Schüler mit Bierbrauen begonnen und nach der Informatikmittelschule die eigene Brauerei gegründet. Führt sein Weg jetzt in den Ständerat? Die Chancen liegen höchstens im Promillebereich. (bro)