Milliardenbeträge für Nationalstrassen
Nationalrat genehmigt Autobahnprojekte

Rund 8,8 Milliarden Franken sollen für Unterhalt und Betrieb von Autobahnen ausgegeben werden. Weitere 5,3 Milliarden Franken für punktuelle Ausbauten.
Publiziert: 30.05.2023 um 18:44 Uhr
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Aktualisiert: 01.06.2023 um 20:48 Uhr
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Um Staus, Lärm und Abgase zu vermindern, will der Bundesrat auch in den kommenden Jahren in die Verkehrsinfrastruktur investieren.
Foto: Keystone

Eines muss man dem Bundesamt für Strassen (Astra) lassen: Es hat ein Händchen für Timing. Eine Stunde vor der Debatte im Nationalrat über den Ausbau der Autobahnen publizierte das Astra am Dienstag nämlich die Zahlen zum Verkehrsaufkommen im Jahr 2022. Und diese haben es in sich. Ein Zufall?

Der Verkehr staute sich laut Bericht zur Verkehrsentwicklung im vergangenen Jahr auf den Autobahnen während insgesamt 39'863 Stunden. Im Vergleich zu 2021 entspricht dies einer Zunahme von 22,7 Prozent. Rekord! Es ist der höchste, je gemessene Wert.

Stau wegen Überlastung der Strassen

Über 85 Prozent aller Staustunden seien auf Überlastung der Strassen zurückzuführen, so das Astra. Die Autobahnen seien vielerorts derart stark belastet, dass bereits kleine Störungen zu länger anhaltenden Staus führten.

In der Debatte um Milliardenbeträge für den Unterhalt und einen punktuellen Ausbau der Autobahnen ist Nationalrat am Dienstag auf vier Vorlagen des Bundesrats eingeschwenkt.

Der Nationalrat bewilligte 8,8 Milliarden für den Betrieb, den Unterhalt und Anpassungen des Nationalstrassennetzes in den Jahren 2024 bis 2027. Andererseits will die Landesregierung die Nationalstrassen für 5,3 Milliarden ausbauen. Seiner Meinung nach sollen im Kampf gegen Staus Autobahnen bei Bern, St. Gallen, Schaffhausen, Basel und am Genfersee ausgebaut werden.

Geschäft geht an Ständerat

Stimmt auch der Ständerat der Vorlage zu, kann die A1 zwischen Wankdorf und Schönbühl BE auf acht Spuren und dieselbe Strasse zwischen Schönbühl und Kirchberg BE auf sechs Spuren ausgebaut werden. Der Rosenbergtunnel der A1 bei St. Gallen soll eine dritte Röhre erhalten.

Der Fäsenstaubtunnel in Schaffhausen bekommt eine zweite Röhre und die Autobahn zwischen Le Vengeron GE und Nyon VD wird ausgebaut. Mit einem neuen Rheintunnel zwischen Birsfelden BL und Kleinhüningen BS soll die A2-Osttangente zwischen Wiese und Hagnau nachhaltig vom Durchgangsverkehr entlastet werden.

Klimaschutz gegen Bevölkerungswachstum

Vertreterinnen und Vertreter von Links-Grün sagten in der Debatte, der Ausbau von Autobahnen sei heute nicht mehr zeitgemäss. Es gelte, Klimaschutz zu betreiben und den Verkehr zu verlagern oder noch besser zu vermeiden. Staus würden mit Strassenausbauten nur an andere Stellen verlegt, aber nicht verhindert.

Mitglieder von Mitte, FDP und SVP hielten dem entgegen, die Fahrleistung habe sich in den letzten dreissig Jahren auf den Autobahnen stärker erhöht als auf anderen Strassen, nämlich um 137 Prozent seit 1990. Zudem bringe das Bevölkerungswachstum in der Schweiz auch ein Verkehrswachstum mit sich. Es gelte, sowohl Strasse als auch Schiene auszubauen. (oco)

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