Die Nacht auf heute Sonntag ist historisch: Die offizielle Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels markiert das Ende des Neat-Baus. 28 Jahre nachdem das Volk diesem grossen Wurf der Schweizer Verkehrspolitik an der Urne seinen Segen erteilte, ist er vollendet.
Zwei Politiker, die die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat) geprägt haben, blicken aus diesem Anlass im Gespräch mit Blick-TV-Chefredaktor Jonas Projer auf die Realisierung des Jahrhundertprojekts mit seinen Tunneln im Lötschberg, Gotthard – und eben im Monte Ceneri – zurück: die beiden ehemaligen Verkehrsminister Doris Leuthard (57, CVP) und Adolf Ogi (78, SVP).
Berlin hat jahrelang die Strasse favorisiert
Doris Leuthard erinnert dabei an die Eröffnung des Gotthardtunnels 2016, einer Feier, bei der die Nachbarstaaten der Schweiz «die Ehre erwiesen» hätten: die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, der italienische Regierungschef Matteo Renzi und Frankreichs Staatspräsident François Hollande. Der Ausbau der Neat-Zufahrt in Deutschland verzögert sich allerdings massiv: Trotz Staatsvertrag sorgen zahlreiche Einsprachen dafür, dass die Strecke bis Basel wohl erst in zwanzig Jahren vollständig ausgebaut sein wird.
Leuthard kommentiert diese Verschleppung so: «Das ist peinlich für Deutschland.» Berlin habe jahrzehntelang die Strasse favorisiert und viel zu wenig in den Schienenverkehr investiert. Egal, mit wem man heute spreche, ob mit Holländern oder Italienern, die deutsche Regierung werde dafür scharf kritisiert, so Leuthard. «Als Staaten vertraut man einander», betont die Aargauerin. Deutschland habe die politische Bedeutung der Neat unterschätzt, die zuständigen Verkehrsminister hätten sich nie wirklich dafür eingesetzt.
Adolf Ogi plädiert auf Blick TV dafür, diese Versäumnisse in den Verhandlungen um ein Rahmenabkommen mit der Europäischen Union anzusprechen: «Die Neat ist eine unglaubliche Leistung. Auch für Europa.»
Heute Sonntag, um 12.30 Uhr auf Blick TV: Doris Leuthard und Adolf Ogi im Talk.
Ab heute gilt der neue Fahrplan der SBB. Und dieser ist geprägt vom Ceneri-Basistunnel, durch den künftig die Personen- und Güterzüge verkehren. Seit Anfang September hatten die SBB zig Probefahrten unternommen, Anfang Dezember erteilte das Bundesamt für Verkehr grünes Licht für den ordentlichen Betrieb der Strecke. Der Ceneri-Basistunnel verkürzt die Reisezeit in den Süden: Reisen von Zürich nach Lugano nimmt so rund 30 Minuten weniger in Anspruch.
Ab heute gilt der neue Fahrplan der SBB. Und dieser ist geprägt vom Ceneri-Basistunnel, durch den künftig die Personen- und Güterzüge verkehren. Seit Anfang September hatten die SBB zig Probefahrten unternommen, Anfang Dezember erteilte das Bundesamt für Verkehr grünes Licht für den ordentlichen Betrieb der Strecke. Der Ceneri-Basistunnel verkürzt die Reisezeit in den Süden: Reisen von Zürich nach Lugano nimmt so rund 30 Minuten weniger in Anspruch.