Am Sonntag nehmen die SBB den Ceneri-Basistunnel fahrplanmässig in Betrieb. Die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) ist damit nach 28 Jahren Bauzeit fertiggestellt. Die Flachbahn durch die Alpen bringt neue Angebote, mehr Kapazität und schnellere Verbindungen im nationalen und internationalen Güter- und Personenverkehr. Das schreiben die SBB in einer Mitteilung.
Ebenfalls ausgebaut werden das Angebot zwischen Zürich und München (D) sowie zahlreiche Verbindungen im nationalen Regional- und Fernverkehr. Einzelne Angebot werden wegen der Corona-Pandemie allerdings verzögert in Betrieb genommen. Verbindungen, die als Folge des Lokführermangels reduziert wurden, verkehren wieder fahrplanmässig.
Mit Strom nach München
Für Personenzüge wird die Fahrzeit zwischen Zürich und Lugano auf unter zwei Stunden verkürzt, die Fahrt von Zürich nach Mailand dauert neu noch 3 Stunden 17 Minuten. Gleichzeitig wird das Angebot zwischen Zürich und Mailand auf täglich zehn Direktverbindungen ausgebaut. Allerdings: Wegen der Corona-Pandemie musste das Angebot im internationalen Fernverkehr mit Italien ab dem 10. Dezember für unbestimmte Zeit eingestellt werden.
Weiterer Schwerpunkt des neuen Fahrplans: Im internationalen Personenverkehr wird das Angebot auf der Strecke Zürich–St. Gallen–München mit neu sechs Zügen pro Richtung pro Tag ausgebaut. Dies bedeutet eine Verdoppelung der Direktverbindungen und Sitzplätze zwischen diesen beiden Städten. Die Fahrzeit der EC-Verbindung Zürich–München von heute 4 Stunden 45 Minuten auf 4 Stunden - und zwar erstmals mit Strom statt mit Diesel.
Schneller nach Luzern
Auch im Verkehr innerhalb der Schweiz gibts Verbesserungen. Zwischen Zürich und St. Gallen werden ab dem Fahrplanwechsel mehr schnelle Verbindungen mit einer Reisezeit von neu 59 Minuten angeboten. Zwischen Zürich und Chur wird das Angebot in den Abendstunden um eine Stunde verlängert und in den Zeiten hoher touristischer Nachfrage auf einen durchgehenden Halbstundentakt verdichtet.
Um der grossen Nachfrage auf der Strecke Luzern–Zug–Zürich nachzukommen, setzt die SBB die neuen FV-Dosto ein, welche über mehr Sitzplätze verfügen. Da der Halt in Thalwil ZH aus betrieblichen Gründen entfällt, verkürzt sich die Fahrzeit Luzern–Zürich auf 41 Minuten.
Weiterhin keine Nachtzüge
Gute Nachrichten haben die SBB von der Lokführer-Front: Die Züge in der Deutschschweiz, die im laufenden Jahr aufgrund des Lokführermangels ausgefallen sind, fahren ab Fahrplanwechsel wieder regulär. «Die SBB entschuldigen sich für die Unannehmlichkeiten in den vergangenen Monaten», schreiben sie. Weiterhin – und vorerst unbefristet – eingestellt bleibt das Nachtangebot. (pbe)