Nach der Waadt bekommt auch der Kanton Zug eine Regierungsrätin Dittli. Die Mitte-Kantonsrätin und Anwältin Laura Dittli (31) ist am Sonntag in die Zuger Regierung gewählt worden. Nicht nur wegen ihres jungen Alters ist ihre Wahl aussergewöhnlich. Erst vor einem halben Jahr hat nämlich ihre Schwester Valérie Dittli (29), ebenfalls für die Mitte, einen Sitz in der Waadtländer Regierung geholt. Sie ist eine der jüngsten Regierungsrätinnen in der Schweizer Geschichte.
Die beiden Schwestern fieberten am Abstimmungssonntag Seite an Seite dem Ergebnis entgegen. So, wie sie dies bereits vergangenen April in Lausanne VD getan hatten.
Sie sind auf einem Biobauernhof in Oberägeri ZG aufgewachsen, dem Ort, wo auch Mitte-Präsident Gerhard Pfister (60) herkommt. Beide studierten Jus, Valérie Dittli war im Zuge ihres Studiums in die Westschweiz gezogen.
Zug bleibt zu 100 Prozent bürgerlich regiert
Pfister sprach gegenüber lokalen Medien von einer «Sensation». Dittli holte am zweitmeisten Stimmen und überholte damit fünf bisherige Regierungsmitglieder.
Nebst Dittli, die für den zurückgetretenen Sicherheitsdirektor Beat Villiger nachrückt, wurden alle Bisherigen wiedergewählt. Die Mitte bleibt damit mit drei Sitzen stärkste Kraft in der Zuger Regierung. Je zwei Sitze haben SVP und FDP. Die linke Kandidatin Tabea Zimmermann (52) von der Partei Die Alternative – die Grünen Zug (ALG) schaffte es nicht, die bürgerliche Übermacht zu brechen, die seit 2018 in der Zuger Regierung besteht.
Mitte verliert zwei Sitze
Nebst dem Regierungsrat wählten die Zugerinnen und Zuger am Sonntag auch einen neuen Kantonsrat. Die Mitte-Partei verliert zwei Sitze. Dafür gewinnt die GLP zwei Sitze dazu.
Stärkste Fraktion im 80-köpfigen Kantonsparlament bleibt trotz des Sitzverlusts die Mitte mit neu 19 Sitzen (-2 Sitze). Die SVP hält unverändert 18 Sitze, gleich wie die FDP, die gegenüber 2018 ein Sitz dazugewinnt. Anfang 2019 hatte die FDP bei der Ergänzungswahl in Walchwil einen Sitz an die SP verloren.
Die ALG zählt künftig unverändert 11 Sitze, die SP verliert gegenüber 2018 einen Sitz und hat künftig noch 8 Sitze. Die GLP gewinnt zwei Sitze dazu und verfügt neu über 6 Sitze. (lha/SDA)