Nach der Abstimmung folgt die Wahl
Zuger müssen zwei Sonntage hintereinander an Urne

In vier Wochen entscheiden die Zugerinnen und Zuger darüber, ob die einzige Frau ihn der Kantonsregierung weibliche Unterstützung erhält oder nicht. Geregelt werden wird am 2. Oktober auch die Nachfolge des abtretenden Zuger Stapis.
Publiziert: 04.09.2022 um 13:06 Uhr
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Aktualisiert: 04.09.2022 um 16:20 Uhr
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Regierungsrat Beat Villiger tritt nicht mehr zur Wiederwahl an.
Foto: Keystone

Am 25. September stimmt die Schweiz über Vorlagen zur AHV und zur Verrechnungssteuer ab und befindet über die Massentierhaltungs-Initiative. Doch Zuger Stimmbürgerinnen und Stimmbürger müssen am Wochenende darauf schon wieder an die Urne. Am 2. Oktober entscheiden sie darüber, ob ihre Kantonsregierung weiterhin rein bürgerlich besetzt bleibt oder nicht.

Die Linke in Zug jedenfalls möchte die Dominanz brechen. Sie will den Sitz zurückholen, den sie 2018 an die Mitte verloren hat. Damit nicht genug der Bürgerpflichten. Am selben Tag bestimmen die Zugerinnen und Zuger auch über die Zusammensetzung des Kantonsrats, und auch die Gemeindebehörden werden neu gewählt.

Nachfolge von Beat Villiger

Zehn Kandidatinnen und Kandidaten kämpfen bei den Regierungsratswahlen um die um sieben Sitze in der Exekutive. Einer davon wird frei, da Beat Villiger (65, Mitte) nach vier Legislaturen seinen Rücktritt bekannt gegeben hat.

Wieder antreten werden der Finanzdirektor Heinz Tännler (62, SVP), Stephan Schleiss (49, SVP), Florian Weber (41, FDP), Andreas Hostettler (54, FDP) sowie die beiden Mitte-Regierungsräte Martin Pfister (59) und Silvia Thalmann-Gut (61), die aktuell die einzige Frau in der Zuger Regierung ist.

Dittli wills wissen

Wenn Thalmann ihre Wiederwahl schafft, sind die Chancen intakt, dass sie weibliche Verstärkung erhält. Die Mitte will Villigers Sitz mit der 31-jährigen Kantonsrätin und Anwältin Laura Dittli verteidigen. Bereits für eine kleine Sensation gesorgt hatte im April dieses Jahres ihre jüngere Schwester, die 29-jährige Valérie Dittli. Sie schaffte den Einzug in die Waadtländer Regierung.

Der freiwerdende Sitz von Villiger ist aber umkämpft. Anspruch erheben die Alternativen – die Grünen, die seit dem Rücktritt der heutigen Nationalrätin Manuela Weichelt (55) nicht mehr in der Regierung sind. Richten soll es die Kantonsrätin Tabea Zimmermann (52). Sie hat die Unterstützung der SP.

Corona-Skeptiker mischen mit

Für die GLP kandidiert Tabea Estermann (29). Sie ist diplomierte Wirtschaftsprüferin, Präsidentin der Zuger Kantonalpartei und im Vorstand der GLP-Schweiz.

Und auch der 54-jährige Adi Hadodo will in die Regierung. Der Radio/TV-Elektriker aus Zug tritt für «Aufrecht Zug» an, eine Bewegung, die sich kritisch gegenüber den Schutzmassnahmen während der Corona-Pandemie positionierte. Der Verein mit Ablegern in mehreren Kantonen trat bereits bei anderen Wahlen an.

Sollte ein zweiter Wahlgang notwendig werden, fände dieser am 27. November statt.

Kampfwahl ums Stapi-Amt

Bei den Wahlen ins 80-köpfige Kantonsparlament werden keine grossen Verschiebungen erwartet. Stärkste Partei war in der vergangenen Legislatur mit 21 Sitzen die Mitte, gefolgt von der SVP mit 18 und der FDP mit 17 Sitzen.

In der Stadt Zug kommt es zu einer Kampfwahl um das Stapi-Amt. Um die Nachfolge des abtretenden Stadtpräsidenten Karl Kobelt (64, FDP) buhlen Kantons- und Gemeinderätin Barbara Gysel (45, SP), FDP-Stadträtin Eliane Birchmeier (60) und Mitte-Stadtrat Urs Raschle (45) sowie der SVP-Stadtrat André Wicki (60). (SDA)

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