Langwierige Corona-Erkrankung
Intensiv-Patienten kosten im Schnitt 100'000 Franken

Die Intensivpflege für Corona-Patienten ist teuer. In Basel sind die Kosten im Vergleich zu den ersten Wellen auf jeweils über 100'000 Franken gestiegen – weil die Patienten länger im Spital liegen.
Publiziert: 08.09.2021 um 10:09 Uhr
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Intensivpflege ist teuer – nicht zuletzt, weil viel Personal benötigt ist.
Foto: Keystone

Die Spitäler haben alle Hände voll zu tun, um schwerst kranke Corona-Patienten zu versorgen. Gleichzeitig sind die Intensivstationen am Anschlag. Engpass ist jeweils das Personal, da ungleich mehr Pflegende nötig sind. Und das kostet.

Wie die «Basler Zeitung» nun berichtet, sind diese Kosten in der vierten Welle sogar gestiegen. Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt hat ausgerechnet, dass Behandlung der Intensivpatienten in den ersten Pandemiewellen im Schnitt jeweils etwa 87'000 Franken Kosten verursacht hat. Auf andere Zahlen kommt nun aber das Basler Unispital: In der aktuellen vierten Welle koste ein Corona-Patient in Intensivpflege im Schnitt 100'000 Franken.

Weil sie wohl länger behandelt werden: «Wer auf die Intensivpflegestation kommt, ist im Schnitt 25 Tage im Spital und kostet über 100'000 Franken», so Unispital-Sprecher Nicolas Drechsler. Grösster Posten sei das Personal, dazu komme aber auch, dass ein sehr hoher Hygienestandard nötig ist.

Jeder dritte Patient braucht Intensivpflege

Dazu kommt, dass wegen der aggressiveren Delta-Variante verhältnismässig mehr Menschen so krank werden, dass sie Intensivpflege benötigen. Rund ein Drittel der Hospitalisierten landet auch in Intensivpflege. Auch das hat sich im Vergleich mit den früheren Pandemiewellen verändert. Das Verhältnis zwischen jenen, bei denen die normale stationäre Behandlung reicht, und jenen, die auf der Intensivstation landen, habe sich sogar verdoppelt.

Laut «Basler Zeitung» stammt die Mehrheit der Erkrankten aus Balkanländern. Und ausnahmslos alle im Unispital sind ungeimpft. Gekoppelt mit der schweizweit tiefen Impfquote macht diese Entwicklung den Spitälern vor allem im Hinblick auf den Herbst Sorgen. (gbl)


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