«Kriminell» und «inakzeptabel»
Russische Botschaft fordert Bestrafung von Suworow-Vandalen

Nachdem das russische Suworow-Denkmal in Andermatt UR von Vandalen verunstaltet wurde, fordert die russische Botschaft den Bund zum Handeln auf: Er soll die Täter bestrafen und die Gedenkstätte angemessen schützen.
Publiziert: 18.05.2022 um 17:13 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2022 um 14:27 Uhr
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Das Suworow-Denkmal in Andermatt UR wurde von Vandalen mit Farbe beschmiert.
Foto: keystone-sda.ch
Laura Montani und Lea Hartmann

Am vergangenen Wochenende fiel das Suworow-Denkmal in Andermatt UR Vandalen zum Opfer. Unbekannte haben das russische Denkmal in der Schöllenenschlucht mit gelb und blau, den Farben der ukrainischen Nationalflagge, beschmiert.

Die russische Botschaft hat den Angriff auf das Denkmal daraufhin in einer Pressemitteilung am Dienstagnachmittag verurteilt und das Aussendepartement zum Handeln aufgefordert.

Russische Botschaft sendet Protestnote

«Die Botschaft verurteilt den Akt des Vandalismus an der Gedenkstätte aufs Schärfste», schreibt die russische Botschaft in der Mitteilung. Sie würden solche Handlungen als «kriminell» und «inakzeptabel» betrachten.

Die russische Botschaft sandte daraufhin eine Protestnote ans EDA, in der sie die Eidgenossenschaft aufforderte, die Beschmierungen sofort zu entfernen, die Täter zu identifizieren und bestrafen. «Wir fordern die Schweizer Behörden auf, für einen angemessenen Schutz der Gedenkstätte zu sorgen», heisst es weiter im Communiqué der russischen Botschaft.

Zuständig ist der Kanton Uri

Das EDA habe «von der mutwilligen Beschädigung des Suworow-Denkmals Kenntnis genommen», kommuniziert das Departement auf Blick-Anfrage. Die russische Botschaft habe sie diesbezüglich kontaktiert.

Allerdings sei der Bund in diesem Fall nicht zuständig. Die Verantwortlichkeit liege beim Kanton Uri. Dieser bestätigt den Eingang des Schreibens und werde darauf antworten. Die Kantonspolizei Uri habe zudem die Ermittlungen aufgenommen – die Täter wurden bislang allerdings noch nicht identifiziert. Zeugen werden gebeten, sich bei der Kantonspolizei Uri zu melden.

Erinnerung an Feldmarschall Suworow

Das Denkmal erinnert an den Zug des russischen Feldmarschalls Alexander Suworow. Im Kriegsjahr 1799 durchquerte er mit 21'000 Mann die Alpen von Italien nach Norden. In der Schöllenenschlucht kam es zu einem blutigen Gefecht mit Napoleons Truppen, bei dem Hunderte von russischen Soldaten ihr Leben verloren.

Im Jahr 1898, ein Jahrhundert später, liess das russische Zarenreich zu Ehren der Gefallenen ein zwölf Meter hohes Kreuz mit einer goldenen Inschrift in einem Felsen errichten. «Suworow hat einen grossen Beitrag zur Befreiung der Schweiz geleistet und ist nicht nur ein fester Bestandteil der russischen, sondern auch der schweizerischen Geschichte», schreibt die russische Botschaft.

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