Die Einführung einer Elternzeit könnte zur Gleichstellung von Frau und Mann sowie zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen, zeigt sich die Ständeratskommission überzeugt. Gleichzeitig würden junge Eltern, insbesondere Frauen, ermutigt, erwerbstätig zu bleiben, was wiederum dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken könnte.
Ihren Entscheid fällte die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerates (SGK-S) mit 10 zu 2 Stimmen bei einer Enthaltung, wie sie am Mittwoch mitteilte. Als Nächstes muss sich nun die zuständige Kommission des Nationalrates mit der Sache befassen.
Die Kommission begrüsst es in ihrer Medienmitteilung ausdrücklich, dass die beiden Standesinitiativen offen formuliert seien. Es müsse eine pragmatische Lösung gefunden werden, die finanziell tragbar sei.
Zwei weitere Standesinitiativen aus den Kantonen Wallis und Tessin lehnte die Kommission mit 7 zu 5 Stimmen bei einer Enthaltung ab. Diese enthalten anders als die beiden angenommenen Initiativen Mindestbedingungen für eine Elternzeit: Der Urlaub soll mindestens 20 Wochen betragen, wobei davon mindestens 14 Wochen auf die Mutter entfallen sollen.
Die Mehrheit der Ständeratskommission beurteilte diese Vorgaben als zu streng und zu verbindlich. Als Nächstes befindet der Ständerat über die beiden von der Kommission abgelehnten Standesinitiativen.