Knappes Nein zur Verrechnungssteuer-Vorlage
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Verhaltene Freude bei Gegnern:Knappes Nein zur Verrechnungssteuer-Vorlage

Kommentar zur gescheiterten Abschaffung der Verrechnungssteuer
So überzeugt man nicht

Die Schweizerinnen und Schweizer sagen Nein zur Teilabschaffung der Verrechnungssteuer. Die erneute Schlappe muss sich die Wirtschaft selbst ankreiden.
Publiziert: 25.09.2022 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2022 um 16:54 Uhr
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Das Nein zur Abschaffung der Verrechnungssteuer haben sich die Befürworter selbst zuzuschreiben, meint Blick-Politikchefin Sermîn Faki.
Foto: Thomas Meier
Sermîn Faki

Schon wieder hat es die Wirtschaft nicht geschafft, die Bevölkerung von einer Steuersenkung zu überzeugen. Zur Teilabschaffung der Verrechnungssteuer sagte sie knapp Nein.

Das Resultat überrascht nicht: Behörden und Verbänden gelang es nicht, den Nutzen der Reform mit verlässlichen Zahlen zu belegen – oder mit verlässlichen Zeugen.

Wo war der CEO, der versprach, Obligationen seines Konzerns künftig in der Schweiz herauszugeben? Wo der Gemeindepräsident, der für die Abschaffung warb? Wo der Bankchef, der erklärte, warum seine Bank das Geschäft mit den Anleihen gern hätte?

Es gab sie nicht. Finanzminister Ueli Maurer weibelte mutterseelenallein für die Abschaffung – und ebenfalls nicht mit viel Verve.

Doch wenn die Nutzniesser einer Reform nicht einmal bereit sind, sich persönlich einzusetzen – was denkt die Stimmbürgerin dann? Dass die Reform nicht wichtig ist, dass dahinter nur Interessen einer kleinen Minderheit stehen, die grosse Mehrheit aber davon nichts hat.

Das reicht nicht, um zu überzeugen.

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