Jeden Tag kommen mehr Personen zu ihrem Corona-Piks. Detaillierter ist auch die Impfstatistik des Bundesamts für Gesundheit (BAG) geworden, da immer mehr Kantone Informationen wie das Alter der geimpften Personen liefern. Ein Grossteil davon ist, wenig überraschend, über 70 Jahre und älter – sie haben beim Impfen den Vortritt. Bei den jüngeren Semestern dürfte es sich um Gesundheitspersonal oder Mitarbeitende in Altersheimen handeln, die jeweils mitgeimpft wurden.
Eine Altersgruppe, bei der je nach Kanton schon bis zu ein Dutzend Impfungen verzeichnet sind, lässt sich allerdings nicht erklären: Die der 0- bis 9-Jährigen. Denn bislang ist in der Schweiz kein Impfstoff für Kinder zugelassen. Handelt es sich dabei um Ausnahmen oder gar um eine Studie, wie auf Twitter schon gemutmasst wurde?
Senioren statt Junioren
Mehrere der betroffenen Kantone geben auf Nachfrage von BLICK Entwarnung: Selbstverständlich wurden nicht experimentell Kinder gepikst. Es handelt sich schlicht um Fehler in der Erfassung. Beispielsweise rutschten Hundertjährige mit Jahrgang 1920 und älter als Jahrgang 2020 in die Statistik. Man werde die Fehler noch bereinigen.
«Bei der Restdosenverimpfung oder bei Datenkorrekturen werden Daten direkt im System eingegeben, dabei kam es zu einigen wenigen Erfassungsfehlern», erklärt Gundekar Giebel, Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion. Bern habe bereits 90'000 Dosen verimpft, betont Giebel.
Immer Ärger mit den Daten
Es ist bei weitem nicht die erste Datenpanne in der Corona-Pandemie. Eine ähnliche passierte etwa bereits im vergangenen April, als eine 109-jährige Verstorbene als 9-Jährige in der Todesfall-Statistik des BAG auftauchte.
Auffällig ist allerdings: Es handelt sich nicht um ein oder zwei Kantone, bei denen Kinder in der Statistik auftauchen, sondern deren acht, die Mehrheit derer, die Details wie das Alter überhaupt schon liefern – etwa Bern, die Waadt, Solothurn oder Graubünden.
Noch stockt die Schweizer Impfkampagne wegen Lieferengpässen der Hersteller. Bleibt zu hoffen, dass die Daten zuverlässiger werden, wenn das grosse Piksen dereinst so richtig losgeht.