Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren nach der Entführung von Impf-Chef Christoph Berger (61) eingestellt. Kevin W.* hatte ihn ins Zürcher Oberland entführt und 300'000 Franken gefordert.
Der Deutsche (†38) wurde sechs Tage nach der Entführung im Frühling 2022 bei einem Schusswechsel durch die Polizei in Wallisellen getötet. Zuvor hatte der Mann gemäss Mitteilung der Staatsanwaltschaft seine Freundin Maria S.* (†28) erschossen.
Geschäftspartner nicht an Tat beteiligt
Das Geld habe der 38-Jährige für die Unterstützung geschäftlicher Aktivitäten gefordert. In der Wohnung des Entführers stellte die Kantonspolizei Zürich eine Vielzahl von regelkonform erworbenen Schusswaffen (Sturmgewehre, Pistolen, Flinten, Maschinenpistolen und Revolver) sowie mehrere Tausend Schuss Munition fest.
Das Verfahren gegen einen vermeintlichen Mittäter stellte die Staatsanwaltschaft ein. Der 34-Jährige sass rund einen Monat in Untersuchungshaft.
Es bestand der dringende Verdacht, dass er an Tatplanung und -ausführung beteiligt war. Er war der Geschäftspartner des Entführers. Der Verdacht liess sich jedoch nicht erhärten. Es wurden keine weiteren möglichen Täter ermittelt.
Entführer war kein Massnahmengegner
Offen ist noch das Verfahren um den Schusswechsel. Der Schusswaffengebrauch der Polizisten werde noch untersucht, heisst es. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in solchen Fällen von Amtes wegen.
Der 38-Jährige entführte das Opfer am Abend des 31. März 2022, fuhr mit ihm in ein Waldstück im Raum Pfannenstiel, bedrohte es mit einer Waffe und forderte den Geldbetrag. In der Folge fuhr er mit dem Opfer zum Bahnhof Uster und liess es dort kurz vor Mitternacht wieder gehen. Berger war rund eine Stunde in seiner Gewalt.
Spekulationen, dass es sich beim Entführer um einen Massnahmengegner handelte, der Berger wegen seiner Rolle während er Pandemie entführte, zerstreute dieser danach selber. Es sei immer nur um finanzielle Forderungen gegangen, teilte Berger danach mit.(SDA)
* Namen geändert